Quietus Khan – Yesterday Will Make You Cry

Das Cover mit der Hannibal-Lecter-Maske sieht ein bißchen nach Brotha Lynch Hung aus, wobei Quietus Khan aus einem anderen Holz geschnitzt ist. Der Rapper aus den “Pecan Garden”-Projects in Waco hat zu diesem Zeitpunkt gerade eine achtjährige Haftstrafe hinter sich und steht auf seinem Debütalbum für von schmerzlichen Erfahrungen geprägten Straßenrap: “behind every frown upon your face, behind every scar upon your soul – there is a story to be told…”
Untergekommen ist der Quereinsteiger vorübergehend bei Tapp Waters Label King Hustla Records. Verglichen mit dessen Album “Ghetto Pharmacy” von 2000 – auf dem Khan auch schon zweimal zu hören war – hat man produktionstechnisch einige Fortschritte gemacht.

“Yesterday Will Make You Cry” gibt eine gut gemischte Scheibe mit ein bißchen von allem ab. Neben ruhigen Tracks mit sinnigen Lyrics wie “Love Me Or Hate Me” und “Keeping Your Cold” wird immer wieder auch klare Hardcore-Kante gezeigt. Das schnelle “Dangerous In This Game” sticht besonders hervor und ist ein kleines raptechnisches Highlight, auch in “Time To Ride” und “We Bring The Heat” zeigt sich der Königshustler, der nicht nur stimmlich immer wieder stark an Scarface erinnert, von seiner besten Seite. Tapp Water erweist dem neuen Labelsigning gleich zweimal die Ehre und auch sonst ist die Scheibe gästetechnisch breit besetzt. Bester Mann, mit Abstand: J-Rock, der gleich fünfmal auftaucht und vor allem in “Wings” einen Bombenpart weit über dem Labeldurchschnitt raushaut.

Ansonsten gehören Lückenbüßer wie die schwach produzierten “You Just Don’t Know” und “Anonymous Legend” bei King Hustla Records wohl dazu, wobei man sich besonders den Crossover-Flop “Us Against Amerikkka!” mit Steve Rosas von der Rockband Common Ground hätte sparen können. Vom Gesamteindruck her eine grundsolide Scheibe und eine Empfehlung wert, wenn man Sachen im Stile von Hustler-E und Umfeld auf der Suchliste stehen hat.

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