E-Law – Seventeen Laws: Case Closed

Hier gibt’s 19 Tracks mit zum Teil beinhartem Detroit Gangsta Sound und einem Rapper der, nun ja, nicht gerade zum Scherzen aufgelegt ist: “I’m coming like a chainsaw, rough, rugged and raw: E-Law!” Und das ist kein bißchen zu weit aus dem Fenster gelehnt – auch wenn es bestimmt nicht jedem gefallen wird, dass der Mann von Shell Shocked Records hier regelmäßig in halbe Schreikrämpfe verfällt. Abgesehen davon hat die 1999 gedroppte Scheibe nicht nur einige Top-Beats, sondern auch richtig gute Features zu bieten.

Mit einem langen Vorspiel hält sich E-Law gar nicht erst auf und legt im Opener “Case Closed” mit Hookgebrüll und Raps am Rande des Nervenzusammenbruchs sofort richtig los. Ob “Still Thuggin'”, “Pitch Black” oder “It’s So Crazy” – solange Sadiq, Darell Campbell, Ronald Calhoun und Big Fella Entertainment entsprechend düsteren Sound liefern, kann E-Law die Erwartungen weitestgehend erfüllen. Und in den Collabo-Tracks geht sogar noch mehr. Das gilt besonders für “Murder Me”, das mit einem monströsen Sadiq-Beat und einem noch viel monströseren Aufritt von Boss Nutt um die Ecke walzt. Kaum weniger hart geht es in “Tranquilized” mit dem auch nicht mehr ganz sauberen Lil Mayhem zur Sache, der mit “If You Can Bust” obendrein noch einen richtig gut gemachten Solotrack hinlegt.

Auch ein paar smoothere Momente hat “Seventeen Laws” zu bieten. Im lasch produzierten “Smoke This Ova” klingt E-Law leider noch wie im falschen Film. Dafür ist “End Of The World” mit Doughboy dann aber genau das große Kino, welches man sich von so einem Songtitel erhofft. Verglichen damit sind “Come Dance With Me”, das schwach gerappte “Ghetto Love” oder das vermutlich schon etwas ältere “The Pain Or Passion” kaum mehr als Lückenfüller. Am guten Gesamteindruck ändert das wenig: “Seventeen Laws” ist harter Stoff, mit einem E-Law, der seine raptechnischen Defizite im Zweifelsfall halt einfach überbrüllt. Läuft.

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