Heute mal die drei Alben, die kurz nach der Jahrtausendwende auf No Slippin Records erschienen sind.
Das Label existierte nur von 2001 bis 2002, danach hagelte es lange Haftstrafen ... darunter für den No Slippin CEO Neilly Dogg und Kevin Price aka The Theory, den Mitgründer der beiden "verbündeten" Labels Iced Out Records (wurde nach dem War Team / "Money Mission" Album direkt wieder dichtgemacht) und Crazy Baby Records, über das er auch sein eigenes Album "From Welfare To Riches" droppte. Price hatte einen Uniabschluss und war eigentlich Basketballer, ein ziemlich guter und eine Zeit lang sogar in Spanien unter Vertrag, stieg dann aber auch ins Drogengeschäft ein.
Zwischen diesen drei Labels gab es also große Überschneidungen und viele wechselseitige Features. Dreh und Angelpunkt in musikalischer Hinsicht war der lokale Großproduzent Mistayuk († 2017), der alle Alben aus dem Umfeld praktisch im Alleingang produziert hat - mal mehr, mal weniger gut.

Weiter oben im Thread ging es schon mal um die Upstate Mobsters... kurz nach dem Gruppenalbum erschien im selben Jahr 2001 das Soloalbum "The Game Is Pregnant Wit Me" von Nikki Scarfa. In den Texten geht es viel um Mafia Business und solche Geschichten... wobei die Scheibe nicht richtig in Fahrt kommt, was einerseits an den limitierten Rapfähigkeiten von Scarfa, aber auch an den Beats von Mistayuk liegt, der damals einfach für wahnsinnig viele lokale Label produziert und sehr stark schwankende Qualität geliefert hat. Beste Tracks für mich der Titeltrack und der R.I.P.-Song "It Hurts" mit Neilly Dogg und Mistayuk. Insgesamt aber schon etwas schlechter als die Upstate Mobsters und auch das erste und letzte Album von Scarfa, der 2016 gestorben ist

Als drittes Album kam ein Jahr später ein Collabo-Album von Maine P.A. und Fifty G$, die beide auf der Nikki Scarfa Scheibe ihren Labeleinstand gefeiert hatten. Maine P.A. hat familiäre Verbindungen in den Süden und reppt hier auch Birmingham, AL - wobei das sonst ein reines PGH Album ist, produziert von Yuk, aufgenommen in McKeesport und komplett gemastert in New York - übrigens von keinem Geringeren als Chris Gehringer.
https://en.wikipedia.org/wiki/Chris_GehringerHaben sie sich also schon was kosten lassen, aber trotzdem ein größtenteils vergessenswertes Album leider, mit einigen der schwächsten Mistayuk Beats die ich bis jetzt gehört habe und inhaltlich lange nicht mehr so hart auf dem Gangsterfilm wie die Vorgängerscheiben. Maine P.A. ist 2011 nochmal kurz für ein paar Monate zurück nach Pittsburgh und hat bei Kevin Price' reaktiviertem Label Crazy Baby Records unterschrieben, aber das hat nicht lange gehalten. Abgesehen von den wieder mal dopen Artworks von Pittsburghs Ein-Mann-Pen&Pixel-Studio DJ Schizo also drei eher vernachlässigbare Scheiben, am ehesten vielleicht mal die Upstate Mobsters antesten bei Interesse.
