Lizerazu zurück zu den Bayern
München - Sensationstransfer: Der FC Bayern holt Bixente Lizarazu zurück nach München.
Der Franzose kehrt nach nur sechs Monaten ablösefrei von Olympique Marseille zum FC Bayern zurück und unterschrieb einen Vertrag bis zum Saisonende. Lizarazu ist für den FC Bayern auch in der Champions League spielberechtigt, nachdem er mit Marseille international nicht im Einsatz war.
Nur zweite Wahl in Marseille
Der 35 Jahre alte Abwehrspieler wird bereits am Donnerstag von Paris aus ins Trainingslager der Münchner nach Dubai (bis 14. Januar) nachreisen.
Der ehemalige Welt- und Europameister war im Sommer nach sechs Jahren in München nach Marseille gewechselt, wurde dort aber nicht glücklich. Bei Olympique-Trainer Philippe Troussier war "Liza" zuletzt nur noch zweite Wahl.
Anruf bei Hoeneß
Deshalb hatte er vor Weihnachten bei Bayern-Manager Uli Hoeneß angerufen und ihm erklärt, dass er gerne zu den Bayern zurückkommen würde. "Liza hat mich in der Weihnachtspause angerufen und gesagt, dass er sich nicht wohl fühlt in Marseille", berichtete Hoeneß.
Der Baske soll nun die Probleme der Bayern auf der linken Abwehrseite lösen. Nach dem Weggang von Lizarazu herrscht dort in den vergangenen Monaten ein "Vakuum". Tobias Rau hatte sich erneut verletzt und konnte bei seinen wenigen Einstätzen die Erwartungen nicht erfüllen.
Auch Hasan Salihamidzic als Rechtsfuß war auf links oft überfordert.
Titelsammler Lizarazu
Lizarazu, der im September 2004 aus der französischen Nationalmannschaft zurückgetreten war, stand bereits von 1997 bis 2004 bei den Bayern unter Vertrag.
Der Musterprofi aus Frankreich, mit 16 Titeln einer der erfolgreichsten Vereinsfußballer der Welt, gewann in dieser Zeit mit den Münchnern den Weltpokal, die Champions League, die deutsche Meisterschaft, den DFB-Pokal und den Ligapokal.
Das letzte von insgesamt 152 Bundesligaspielen (7 Tore) für den deutschen Rekordmeister hatte der leidenschaftliche Surfer am 22. Mai beim 2:0 gegen den SC Freiburg bestritten
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Luxemburgische Revolution
Ronaldo kurz vor dem Kollaps
Ronaldo muss sich erst an Luxemburgo-Trainingsmethoden gewöhnen
Madrid - Neun-Stunden-Tag, Konditionstraining a la Felix Magath und harte Worte in Richtung Beckham, Zidane und Co.:
Real Madrids Coach Vanderlei Luxemburgo ist noch keine Woche im Amt, schon legt er sich mit seinen exzentrischen Stars an.
Diese müssen künftig neun Stunden täglich auf dem Trainingsgelände Las Rozas zur Verfügung stehen - Extratouren wie die Kurztrips in die englische Heimat eines David Beckham werde es nicht mehr geben, meint Disziplinfanatiker Luxemburgo.
"Ich will alles gewinnen"
Vor dem Nachholspiel am Mittwochabend gegen San Sebastian, das am 12. Dezember aufgrund einer Bombendrohung in der 84. Minute abgebrochen wurde, beschwört der Brasilianer zudem das Ende der Krise und der titellosen Zeit bei den "Königlichen":
"Ich will alles gewinnen, was es zu gewinnen gibt. Meisterschaft, Champions League und Pokal. Alles. Und meine Spieler müssen genauso denken wie ich", sagt Luxemburgo in der spanischen Sportzeitung "AS".
"Luxemburgische Revolution" bei Real
Bereits am Dienstag ließ Luxemburgo seinen Worten Taten folgen: Die "Galaktischen", mit 13 Punkten Rückstand auf Tabellenführer FC Barcelona derzeit nur auf Rang fünf der Primera Division, mussten im Training Kondition bolzen statt wie üblich mit dem Ball zu üben.
Unter Luxemburgos Vorgängern Mariano Garcia Remon oder Juan Antonio Camacho war ein derartiger Affront gegenüber den empfindlichen Fußball-Millionären undenkbar. Insider sprechen gar von der "Luxemburgischen Revolution".
""Wir reden hier nicht über Ballett, sondern über Fußball", sagt der Brasilianer im Interview mit der Fachzeitung "Marca", "wir können nur Erfolg haben, wenn wir die Grundlagen schaffen."
Luxemburgo quält Ronaldo
Star-Stürmer Ronaldo bekam der 3,5 km lange Trainingslauf derart schlecht, dass er sich, dem Kollaps nahe, von Teamkollege Luis Figo stützen lassen musste, um das Ziel zu erreichen. "Quälix" Luxemburgo ließ jedoch bereits durchblicken, dass der lauffaule Ronaldo künftig auch in der Defensive aushelfen muss.
Luxemburgo wehrte sich gleichzeitig gegen Vorwürfe, sein Training sei zu hart: "Real Madrid hat einen Trainer verpflichtet und keinen Diktator. Ich bin nicht nach Madrid gekommen, um die Spieler zu töten, sondern um mit ihnen zu arbeiten."
Beckham muss Platz im defensiven Mittelfeld räumen
Neben Ronaldo brechen auch für David Beckham schwere Zeiten an: Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft muss seinen Platz im defensiven Mittelfeld neben Guti wohl räumen.
"Wir suchen einen neuen Mann für diese Position", gibt Luxemburgo zu. "Becks" solle künftig wieder auf die rechte Flanke zurückkehren, wo er schon bei Ex-Klub Manchester United spielte.
Gravesen soll Beckham ersetzen - Lahm-Transfer vom Tisch
Dass der neue Defensivmann Thomas Gravesen heißt, ist nach wie vor möglich, auch wenn David Moyes, Trainer des Dänen beim FC Everton, Gravesen als "unersetzlich" bezeichnet. Sollte der Deal dennoch scheitern, gilt Eindhovens Mark van Bommel als aussichtsreicher Kandidat.
Ein Wechsel des Noch-Stuttgarters Philipp Lahm nach Madrid scheint indes vom Tisch. "Wir wären geisteskrank, wenn wir ihn ziehen lassen würden", sagt Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß, dessen Klub die Transferrechte an dem 21-Jährigen hält.
Real vor "Schicksalsspiel"
Vier Tage nach der Partie gegen San Sebastian steht für Real das "Schicksalsspiel" beim Lokalrivalen Atletico an.
"Ich weiß, dass Spieler in diesen Derbys immer sehr nervös sind", meint Luxemburgo: "Aber wir haben nichts zu verschenken." Bei einer Pleite droht dem neunmaligen Champions-League-Sieger gar das Abrutschen aus den Uefa-Cup-Plätzen