Soulja Slim B.G hat geschrieben:
zum thema hab ich was interessantes von einem israeli gelesen als es um völkermord genozid etc ging
er sagt das israel mit den palästinensern in gewisser hinsicht das macht was die us amerikaner mit den nordamerikanischen indianern machten
die gründe dafür sind natürlich verschieden und gibt auch mannigfaltige unterschiede aber ich fand das eine interessante überlegung
Ich habe von dieser Parallele irgendwo im Netz auch gelesen, finde den Vergleich aber völlig daneben. Die israelischen Militäraktionen kann man ungerecht, überzogen und brutal finden, aber ein Völkermord ist das sicher nicht, das hätte dann schon eine "etwas" andere Dimension. Davon abgesehen gibt es grundlegende Unterschiede was die geschichtliche Entwicklung des Konflikts und die Interessenlage /-bündnisse angeht.
Generell finde ich es problematisch über das Thema ohne jeden zeitlichen Abstand zu diskutieren, weil man den Informationen und Nachrichten in solchen Situationen nicht trauen kann. Die Meldungen und Darstellungen sind bei
allen gewaltsamen Auseinandersetzungen interessengeleitet (vergl. z.B. das angebliche Massaker in Dschenin, gibt sicher auch bewusste Falschmeldungen von der Gegenseite). Erst heute gab es Meldungen, dass France 2 irgendein Video von 2005 gesendet und es als aktuell ausgeben hat. Zuletzt war ja auch bei den russisch-georgischen Scharmützeln gut zu beobachten, wie beide Seiten versuchten, die Medien für sich einzuspannen und sich so die Meinungshoheit zu sichern.
Bleibt zu hoffen, dass die Lage sich bald wieder entspannt und dass auch andere Konflikte so eine Lobby bekommen. Der Drogenkrieg in Mexiko beispielsweise, letztes Jahr sind dort 5300 Menschen gestorben, allein in der Grenzstadt Ciudad Juarez waren es 1653 - alles Morde in Verbindung mit dem Kampf der Kartelle. Aber Süd- und Mittelamerika sind für die Medien uninteressant, da fehlt die emotionale Bindung die es in Deutschland in Sachen Israel aus geschichtlichen Gründen nun mal gibt. Sehr bizarr ist dann allerdings das Engagement in Sachen Tibet, diese Welle der Anteilnahme die da 2008 durch's Land schwappte war ja völlig unverhältnismäßig. Aber man hat nun mal seine "Lieblingskonflikte", der Dalai Lama lacht ja auch immer so nett...
