Yukmouth – presents: United Ghettos Of America
Nachdem Rap-A-Lot-Records eine kleine Krise durchleben musste, wurde der Betrieb in Lil J’s Imperium nach einigen mageren Jahren 2002 wieder aufgenommen. Der Chef schwingt dann auch gleich wieder die Peitsche und eines seiner ganz großen Zugpferde setzt sich in Bewegung, um die über Jahre mit nie erfüllten Versprechungen gefütterte Hörerschaft zu besänftigen: Yukmouth aka Sir Smoke-A-Lot ist zurück! Und er ist nicht alleine gekommen: denn was sich auf seinem “United Ghettos”-Sampler an alten Haudegen und jungen Ghettosoldaten gleichermaßen eingefunden hat, kann sich sehen lassen.
Den Anfang macht Yuk selbst, versucht mit “La Cosa Nostra”, einem Song über seine zerrüttete Familienbande, an glorreiche alte Zeiten anzuknüpfen und bitet dabei gnadenlos seinen eigenen Shit, nämlich “Revelationz” von der “Thugged Out Albulation”. Doch macht das eigentlich gar nichts – ich bin schon froh, wenn sich einer der “Top Thugs” mal zu so einem einem Stück persönlicher, ehrlicher Arbeit hinreißen lässt. Schade nur, dass sich dieser autobiographische Höhepunkt hier mehr oder weniger selbst isoliert. Die restlichen 17 Tracks bieten nämlich genau das Audio-Material, dass mir mittlerweile schon zum Hals rauskommt. “Welcome 2 Da Bay” versuchen Tha Luniz, Mac Dre und Schlafhaube Messy Marv uns auf das folgende Thug-Feuerwerk einzustimmen. “I’m So Cool” prollen Yuk, Dru Down, Lil Ron und Richie Rich mit kitschiger Female-Hook durch die Gegend; auf ihre Erkenntnis dass die Welt sich nur um “Money, Murder & Sex” dreht, können Phats und Jazzie Pha auch kein Patent anmelden und wenn Yuk dann mit seinen neuesten Talenten Nyce (sieht nett aus, lenkt damit aber nicht von großen lyrischen Defiziten ab) und Monsta Ganjah ein entschuldigendes “Dat’z Gangsta” nachschiebt, könnte man seinen Augen Liedtitel wie “Neva” oder “No Way” entgegenhalten.
Da passt es nur ins Bild, dass sich die massentauglichen Schmachtchöre auf diesem Release nur so tummeln und die Produktionen dementsprechend geglättet wurden. Doch sind es andererseits auch gerade die Beats, die noch für den ein oder anderen Hinhörer sorgen. Man hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und für deutlich mehr Abwechslung gesorgt. So gaben sich unter anderem E-A-Ski, Brotha Lynch Hung (mit seinem “neuen” Sound), D-Don (eher peinlich) und Don Juan die Produzentenklinke in die Hand, ohne jedoch zu irgendeiner Zeit nennenswert zu überzeugen. Wenigstens der letzte Eindruck lässt auf eine umfassende Erneuerung fürs nächste Album hoffen: die Größten der Großen haben sich im Titeltrack eingefunden um ihre Hood zu representen – The Outlawz, MC Eiht, C-Bo (starke Tempo-Variationen), Cold 187um (bester Auftritt des Albums!!), Mad Lion und schlussendlich nochmal Yuk höchstselbst.
Doch von einem Album mit dem Titel “United Ghettos Of America” erwarte ich Artists aus verschiedenen Ecken des ganzen Landes, mehr hungrige Newcomer, bessere Beats und insgesamt mehr schmutzige Straßensound als Glanz und Gloria. Das Album, das ich hier in den Händen halte hat leider nur ein paar gute Ansätze zu bieten.
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