Young Dru – Flame Spitter
In der Ruhe liegt die Kraft? Hier ja nicht unbedingt…. Auf “Flame Spitter” geht von der ersten Minute an die Post ab. Eiskalt servierte Synthie Beats geben ein irrsinniges Tempo vor und drücken als gäbe es kein Morgen, Young Dru wirft sich mit wütend rauskrakeelten Raps ins Donnern der Beats, klingt dabei verdächtigt oft wie Killa Tay auf Speed und hätte sich mit diesem Krawallsound durchaus ein kleines Denkmal setzen können.
Hätte wohlgemerkt, denn während rasende Hits wie “California Life”, “City Of Hop”, “That Sick Shit” und “Hustlin’ In My Blood” mächtig Eindruck schinden, fällt der Rest des Albums unverständlicherweise stark ab. Plötzlich ist bei Johnny Z’s anfangs so tadellosen Produktionen die Luft raus. Young Dru schaltet analog dazu den Flammenwerfer aus und wirft die Schlaftablette ein, vergeudet sein Talent in lauen Nummern wie “I Wanna Smoke With You”, “Hennessy & Cola” oder “Andreas Demitrius” und platziert auch schon mal einen lauen Chorknaben auf der Hook. Die ruhige Tour geht einzig im dunklen “Now I Lay Me Down To Sleep” auf, das, klischeeträchtig aber gut, altbekannte Themen wie Hader mit der Welt und verzweifelte Gebete aufnimmt und annehmbar transportiert.
Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass Young Dru seine besten Momente immer dann hat, wenn er sich richtig austobt und seinen Hörern in wilder Raserei fast schon an die Gurgel springt. Mit einem besseren Konzept wäre hier ein höheres Rating drin gewesen – so ist “Flame Spitter” zwar kein Klassiker geworden, aber doch immerhin einen kleinen Geheimtipp wert.
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