Young Droop – Bootlegz & Collectionz
Endlich wieder neuer Stuff von Killa Valley-Rapper Young Droop. Zu einem dritten Album hat’s zwar nicht gereicht, doch auch eine Sammlung seiner “Bootlegz & Collectionz” nehme ich dankbar an. Eigentlich sollte dieses Album nicht unter Young Droop laufen – Various Artists wäre wohl eher angebracht. Features ohne Ende, gerade mal vier der sechzehn Songs nimmt Droop alleine in Angriff. Was dem Album jedoch nur gut tut. So verblüffend der Flow von “Young Gangsta Muthafuccin’ Droop” anfangs ist – mit der Zeit wirkt er doch recht monton. Da kommen diese sage und schreibe 33(!) Gastauftritte wie gerufen.
So gibts dann ordentlich was auf die Ohren: “It’s A Cold Game” proklamiert der Großmeister zusammen mit Jiggalo, Blac und Levitti. Möchte man ihnen fast nicht abnehmen – bei dieser dramatischen, streicherlastigen Produktion wird’s mir ganz warm ums Herz. Richtig kalt und düster geht’s dagegen im minimalistischen “End Of Dayz”, bei dem Phantom mal wieder von sich hören lässt. “Diego To Da Bay” mit wütenden Raps von Guce, Damu und Mitchy Slick war leider schon auf “Bully’s With Fully’s” von Guce und Killa Tay zu hören. Wobei wir schon beim einzigen Problem der Scheibe wären: man kennt nicht nur einen Song schon von anderen, oft nicht gerade ausgefallenen Releases. Wäre wünschenswert gewesen, wenn sich die Macher hier noch ein bißchen tiefer durch die Archive gewühlt hätten.
Naja, wie dem auch sei, der Mix macht’s. Und meine Zweifel sind auch in Windeseile verflogen, wenn X-Raided auf einem brutalen Remix seines Burners “Hellraizer” zu hören ist. Hart hämmernder Beat, psychedelische Sounds und bedrohliches Gebimmel dazu – fertig ist der beste Song des Albums. Auch Maniac ist mit von der Partie und gibt mit seinem extrem wütenden Geschreie eine 1A-Vorstellung, die Telefonstimme des X-Loc’s gibt mir den Rest. Bombe! Ein weiterer Höhepunkt ist ganz klar “Gone Blown”, bei dem der Siccmade-König mit Young Ridah (checkt sein Album) und Droop zu düsteren Piano-Klängen seine volle Wirkungskraft entfalten kann. Mindestens genauso hart geht’s bei “Downtime” mit Never, Lil Wyno, ALG und Female-MC Thuggette zu: stampfender Beat und rasante Gitarren-Sounds, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Ohne die beschissene Thuggette wäre der Song noch um einiges besser, sie ist die Einzige die den Temporausch mit ihren laschen Raps unterbricht. Diese Gefahr besteht im Killa Valley-typischen “Stickz & Stonez”, einem sehr guten Young Droop-Solotrack, natürlich nicht.
Dass es langsam und trotzdem gut geht beweist “Fuck These Niggaz” (ok, die Titel sind noch verbesserungswürdig), bedrohlich schleppend produziert, mit Unterstützung von Veteran C-Bo, Nutt (absoluter Hammer) und Bread. Für reichlich Abwechslung ist also gesorgt, bis man den Rapper-Reigen mit dem finalen “Warning” beschließt, bei dem sich Stone Kold, Lazzy, Skooby, ALG und Playa D übers Mikrophon hermachen. Droop’s “Bootlegz & Collectionz” beweisen einmal mehr, dass Nord- und Zentralkalifornien eine regelrechte Brutstätte für hörenswerte Rapper sind. Alles in Ordnung also im Killa Valley, jetzt fordere ich nur noch eins: mehr!
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