X-Rated Click – Game Over

Zumindest dem Umfang nach ein sehr ambitioniertes Projekt, das uns das kleine Label Midwest Funk Records hier vorlegt. 2 CDs, 30 Songs, über ein dutzend Artists aus dem eigenen Roster – das sind eigentlich die idealen Voraussetzungen, um Milwaukee mit Schmackes auf die Landkarte zu pinnen. Dass bei dieser großen Menge an Songs das ein oder andere Schmankerl zu entdecken ist, steht außer Frage. Davon abgesehen entpuppt sich das erste Gemeinschaftsprojekt der X-Rated Click allerdings als eine sehr durchwachsene Angelegenheit.

Das aus C-Funk, R.C. Funk, M.O.G., Kev G und Terry T bestehende Produzententeam fährt unspektakulären G-Funk mit Basement-Touch auf: wenig Skip-Tracks zwar, aber eben auch nix für die Ewigkeit. Auch auf der Rapseite leistet man sich keine größeren Schnitzer: lässig runtergespulter, immer wieder mit Gesangseinlagen getunter Straßenrap über die “Problems & Issues” des “City Life”, da kann man bekanntlich nicht viel falsch machen. Pete Nitty’s viel zu kurz geratenes “Hellraiser” und das als Ausgleich dafür mit siebeneinhalb Minuten fast schon überlange “All Night All Day” von R.C. Funk und Gästen markieren auf Disc 1 die Höhepunkte. “Gold Or Chrome” von den Free Agents und Mac Felonius kommt raptechnisch eine Nasenspitze frischer rüber als der Rest – genauso wie TellEm mit seinem slick geflowten “TellEm How You Love It” auf der zweiten Scheibe. Die sonst aber sehr mit Hits geizt.

Ob nun Sängerin Miss Toi mit “X-Rated Baby” eine etwas lasch geratene Labelhymne trällert oder M.O.G. mit R.C. Funk diverse “Bitch Ass Niggas” abwatschen … mit der Hälfte der Tracks wäre man sicher genausogut, wenn nicht sogar besser gefahren. Doch um Superlative scheint man bei Midwest Funk Rec. nicht verlegen zu sein: im Booklet wird für’s nächste Jahr schon “Game Over 2: Who Got Next” angekündigt, als Triple CD Set wohlgemerkt. Fraglich, ob das jemals erschienen ist, nach meinem Kenntnisstand jedenfalls nicht.