X-Raided – Xorcist
Album Numero Zwo des Kranken aus Sac-Town/Sacramento. Und dieses Release ist wirklich eine Besonderheit: X-Raided saß während der Aufnahmen nämlich hinter Gittern, so dass es ihm nur über ein Telefon möglich war, seine Raps einszusprechen. Unterstützung erhält er von bekannten Affiliates wie Brotha Lynch, Sicx, Killa Hoe, Da Misses, Chopah und Lunasicc, so dass sich die Rapparts auf dem Album aus X-Loc’s Telefonstimme und dann wieder aus qualitativ besseren Beiträgen zusammensetzen.
Obwohl die Musik angesichts der schwierigen Umstände gar nicht übel geworden ist, geht einem die Stimme bei 16 Tracks irgendwann dann doch gehörig auf die Nerven. Textlich gesehen immer noch die Murder-Rap-Schiene, auch wenn sich hier und dort erste Aufweichungserscheinungen zeigen. Doch es fällt auf, das die Texte schon etwas differenzierter daherkommen und sich mehr mit der Realität auseinandersetzen, wie eben der von ihm begangenen Bluttat: in “Deuce-5 To Life”, wo sich der Mann dann doch die Frage nach dem Warum seiner Existenz im Knast stellt. Obwohl die Aufnahmequalität der Vocals sehr zu wünschen übrig lässt, muss man doch sagen, dass dieses Album das willkommene Lebenszeichen eines Rappers ist, weil er sich allen Widrigkeiten zum Trotz nicht unterkriegen ließ und seine Rapkarriere auch aus unmöglichen Umständen heraus weiter zu forcieren versucht.
“Xorcist” bildet den Grundstein von X-Raided’s “Jail-Discographie”, die den “garden bloc mutherfucking psycho” endgültig zu einer festen Größe des Sacramento-Underground-Rap machte. Eine in ihrem Verlauf wohl einzigartige Erfolgsgeschichte…
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