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Willie D – I’m Goin’ Out Lika Soldier

Mit Scarface und Bushwick Bill feiert er vor allem durch das legendäre “We Can’t Be Stopped” unter dem Gruppennamen The Geto Boys große Erfolge, dann kommt es zu Streitereien und die Formation bricht erst einmal auseinander – so kann man die Veröffentlichung von “I’m Goin’ Out Lika Soldier” auch als eine Kraftprobe verstehen, mit der die Hardcore-Ikone aus Houston (Texas) seine bis zum heutigen Tage wohl unerreichte Schlagkraft nach “Controversy” bereits ein zweites Mal unter Beweis stellt. Das heißt konkret: soviel Willie D wie nie zuvor. Der ewige Wutbürger zieht wirklich alle Register, um der Welt seine zahlreichen Beanstandungen ins Gesicht zu schreien. Dass es auch ein bisschen differenzierter geht als in Zeilen wie “fuck this, fuck that is my motto / Willie D is fuckin’ everybody like a hot ho” beweist er dabei zur Genüge.

Im wohl polarisierendsten Song des Albums – “Fuck Rodney King” – wirft Uncle Will dem Opfer der Polizeiattacke, die 1992 die LA-Riots auslöste, einen Mangel an politischem Kampfgeist vor und erklärt es kurzerhand zum Paradebeispiel eines unmännlichen Uncle Tom, wobei mit Lines wie “Fuck Rodney King in his ass / when I see the muthafucka I’ma blast / boom in his head, boom boom in his back” auf die für ihn so typische Art mal wieder in die unterste sprachliche Schublade gegriffen wird. Doch nicht nur King bekommt sein Fett weg: im tiefschlagenden Titeltrack wettert Will gegen die generelle Anti-Hardcore-Einstellung der Massenmedien (“I may as well bust a cap on a TV-reporter and a DJ by the way / for giving that wicky wack shit radio play”), schiebt in “U Ain’t No Ganksta” mal eben alle Fake-Hoes mit einem müden Mitleidslächeln zur Seite und appelliert mit “Go Back 2 School” an alle Youngster, ihr Leben doch bitte nicht auf der Straße wegzuwerfen.

Und ist sich angesichts all der lautstark dokumentierten Unzufriedenheit keineswegs zu schade dafür, für alle liebesbedürftigen Ladies der City in slicken Kopulationsnummern wie “Clean Up Man” und “Yo P My Dick” einmal mehr den übercoolen Gangster of Love zu geben – wobei der Rap-Rebell in Polit-Agitationen im Formate eines “U Still A aggiN” (abgeklärte Ragga-Chants von K-Rino im Chorus) natürlich noch immer die beste Figur abgibt. Auch wenn die ganz große Tonware auf “I’m Goin’ Out Lika Soldier” leider ausbleibt, kann man angesichts der harten Street-Beats (Crazy C, John Bido u.a.) und Willie D’s unnachahmlichen High-Energy-Raps doch zweifelsohne von einem guten Album sprechen.

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