Insert your custom message here. close ×
+

Vinnie Paz – Season Of The Assassin

Nach einigen eher unbedeutenden Mixtapes hat sich das sizilianische Schwergewicht nun doch entschlossen, die “Season Of The Assassin” in reiner Albumform zu eröffnen. Bereits beim ersten Track, dem beattechnisch gesehen eher einfallslosen, vom Mainzer Shuko produzierten “Beautiful Love” gibt’s vom zum Islam konvertierten Koloss die erwarteten lyrischen Speerspitzen in Richtung Christentum (“I’m on the path of islam, you’re on the path of adam”). Die von ihm gewohnten Verschwörungstheorien und Rundumschläge gegen die Regierung und deren Vertuschungspolitik finden bei “End Of Days” ihren Höhepunkt. In Verbindung mit dem mit einem sehr melodischen Pianosample unterlegten Beat verfehlt der Song seine Wirkung nicht.

Kaum Wirkung dagegen zeigen seine Vorstellungen vor allem bei ruhigen und langsamen Nummern wie “Drag You To Hell” oder dem, durch eine von einer unangenehm hochgepitchten Frauenstimme übernommene Hook, angeschlagenen “Aristotle’s Dilemma”. Auf solchen Nummern wirkt Vinnie ziemlich holprig, ja fast schon verloren was den Rhythmus angeht. Besonders deutlich wird dies beim mit Latino-Sounds ausgestatteten “Warmonger”. Von Synchronität zwischen dem Gesprochenen und dem Beat keine Spur. Auch die Ausflüge in massentaugliche Gefilde, wie z.B. bei “Ain’t Shit Changed” und dem von “Goldmaul” Paul Wall vermeintlich unterstützen “Paul And Paz” gehen schnell in Rauch auf und fallen meinem Skip-Finger zum Opfer. Richtig gut kommt er nun mal mit seiner grimmigen und aggressiven Art rüber, wenn er dementsprechend auch von rau und knallhart klingenden Produktionen komplimentiert wird. So wie bei der Ode an seine Heimatstadt Philadelphia “Pistolvania” oder beim textlich natürlich eher platten, aber durch operesque Gesangschöre ausdrucksstarken und Emotionen transportierenden “Kill Em All”. Genau so gut läuft’s auch beim brachialen, bassbepackten “Washed In The Blood Of The Lamb” und beim durch eine himmlisch anmutende Klaviermelodie überzeugenden “Nosebleed”. Leider bleibt R.A. The Rugged Man hier weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Über Albumlänge kann mich dieses Solodebüt einfach nicht fesseln und bei Laune halten, da ein nicht unwesentlicher Teil der Produktion zu gewöhnlich klingt, trotz solcher großen Namen wie DJ Muggs, Beatminerz, Madlib oder Lord Finesse. Zudem kommt, dass der gesanglich eher unbegabte Block McCloud sich zu oft die zweifelhafte Ehre gibt. Diejenigen, die Vinnies Stil kennen und damit klarkommen, werden auf diesem Album noch ausreichend Material finden, das einen Kauf rechtfertigt. Neulinge hingegen verpassen nicht so wahnsinnig viel, wenn sie sich gegen eine Bekanntmachung entscheiden.

Share : facebooktwittergoogle plus



No Response

Leave us a comment


No comment posted yet.

Leave a Reply