Versatile – Birth Of A Revolutionary

Versatile gehört neben den Neighborhood Hustlaz, K.O.D und Lil Ammo zum Line-Up von Neighborhood Hustle, einem kleinen Label aus Sumter in South Carolina. Sein Album “Birth Of A Revolutionary” erschien 2005, obwohl “erscheinen” dabei etwas hochgegriffen ist, denn sein gut halbstündiges Debut kommt sehr minimalistisch daher und entstand wohl am heimischen PC inklusive Drucker und Brenner. Auch den Produktionen merkt man diese “Heimarbeit” an. Das Budget reichte anscheinend nicht um alle Songs ein vernünftiges Mastering zu geben und so klingen einige Tracks nach dem berühmt-berüchtigten Memphis-Tape-Song der Mid 90’s.

Positiv überrascht dann, daß sich Versatile auch musikalisch an dem Sound der Neunziger orientiert. Gleich zu Beginn haut er einen Freestyle in bester Memphis Tradition raus. Diese behält Versatile dann auch erst einmal bei und philosophiert in “Ghetto Judgement Day” und dem kurzen krachendem Zweiminüter “War” zusammen mit C-Loc über das Leben in den Straßen South Carolinas. Etwas ruhigere Töne werden im Mittelteil des Albums angeschlagen. Hier sind die Produktionen auch nicht mehr so übersteuert wie auf dem Rest von “Birth Of A Revolutionary”. “The Locest” bestätigt dann endgültig Versatiles Memphiseinfluss. Zusammen mit Lil Sin und C-Loc rappt er hier über das Three 6 Mafia Instrumental “Life or Death”, ehe “Birth Of Revolutionary” mit “Bacc in Charge” und dem eher smoothen “Life’s a Bitch” ein würdiges Ende findet.

Thematisch bleibt Versatile seinem Stil das gesamte Album treu und macht mit alt bewährten Gangster-Rap-Themen wenig falsch. Hustlin & Strugglin in South Carolina zieht sich als roter Faden durch “Birth of a Revolutionary”. Raptechnisch hingegen bedient Versatile einige Facetten. Von ruhigeren Raps über Tongue Twisting bis hin zu dahin gehauchten Raps ist alles vertreten. Trotz Abzüge in der B-Note macht Versatiles Debut so einiges her und ist gerade wegen des überraschenden Retro-Sounds hörenswert.