V-Flo – Ya Down Or Ya Not
Eine völlig zu Unrecht in Vergessenheit geratene Oldschool-Perle aus Dallas: I-Rule, K-Simmon, Sizz, Cops und D-Smooth-1 haben mit “Ya Down Or Ya Not” das womöglich erste Südstaaten-Konzeptalbum überhaupt eingespielt. Auf dem Backcover ist eine Straßenkarte zu sehen, auf der verschiedene Punkte markiert sind. Jedem Punkt ist wiederum ein Song zugeordnet: das Album erzählt also, wie V-Flo einen Tag lang kreuz und quer durch die City fahren und was sie dabei so alles erleben.
Dementsprechend abwechlsungsreich klingen die größtenteils von Nice-T und J-Bomb produzierten Tracks. Im Opener “These Damn Days” gibt’s mellow gehaltenen Sound mit wumpernder Bassline und lässigem Toasting – und das nicht zum letzten Mal. In “Pull The Trigger Quicker” ist es allerdings erstmal vorbei mit der Gemütlichkeit. Strammer Beat, dumpf knallende Schüsse und wütende Ragga Raps…“mi pull di trigga qui-cka, mi pull di trigga qui-cka” – schönes Ding zum Aggressionsabbau. Die Klasse der Crew besteht zum Teil auch darin, dass sie gleich im nächsten Track “A Prayer For My Father” wieder sehr ernste Töne anschlagen kann, ohne dass es erzwungen oder aufgesetzt wirkt. Großes Kino auch im über 8 Minuten langen “Inside Job/The Movie”, wo sich alles um kriminelle Aktivitäten dreht und dankenswerter Weise gleich mehrmals der Beat geswitcht wird.
Soweit, so gut. Was einem trotzdem gehörig den Spaß verderben kann, ist die Tatsache, dass jeder einzelne Track von einem Skit eingeleitet wird, der meistens eine ganze Minute lang ist und sich nicht wegskippen lässt. Dass diese Interludes als Verbindungselemente innerhalb der Geschichte Sinn machen, ist klar. Beim ersten Mal stört das auch nicht. Doch wenn man die Story schon kennt, dann bleibt einem nichts anderes übrig als sich um den Verstand zu spulen. Mit ein Grund dafür, warum “Ya Down Or Ya Not” hier “nur” sieben Punkte bekommt und bei mir im Regal mittlerweile Staub ansetzt. Schade eigentlich.
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