V.A. – Trespass O.S.T.
Für Walter Hills Actionthriller “Trespass” standen sie gemeinsam vor der Kamera, da ist es natürlich eine Selbstverständlichkeit, dass Ice-T und Ice Cube auch den Titeltrack für den gleichnamigen Soundtrack übernehmen. Verglichen damit, was hier sonst noch so geboten wird, ist das von Sir Jinx produzierte, keine 3 Minute lange Gigantenduett allerdings eher eine Enttäuschung. Bei so einem Anlass hätte man schon ein bißchen mehr erwartet als einen derart durchschnittlichen Song aus der zweiten Reihe.
Wenigstens kann Ice-T die Scharte noch auswetzen: “Depths Of Hell”, sein zweiter Song auf dem Album, überzeugt nicht zuletzt durch die großartige Ragga-Hook von Daddy Nitro und ist bekanntlich auf seinem kurz darauf veröffentlichten Solo” Home Invasion” gleich nochmal zu hören. Außerdem hat er mit Donald D noch einen Homie aus seinem Rhyme Syndicate eingeschleust. Der sagt Danke und zeigt sich im nach vorn peitschenden Killertrack “I’m Gonna Smoke Him” von seiner mordlüsternen Seite. Auch Lord Finesse von D.I.T.C. fährt die harte Tour und berichtet in “You Know What I’m About” davon, wie er in den Straßen der Bronx seine Scheine macht. Dagegen wirken Guru und DJ Premier mit “Gotta Get Over (Taking Loot)” fast schon handzahm: gute Kost ist es allemal, was die beiden hier auftischen, durch das Best-Of-Album “Full Clip” dürfte der Track auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt sein.
Aber die wahren Akzente setzen andere: Sir Mix-A-Lot mit dem knallharten “I Check My Bank” zum Beispiel: “Who is the enemy, I’m glad you asked / any motherfucker standin in my path”. Oder die Penthouse Players Clique, die mit der schönen Battlecat-Nummer “I’m A Playa” nahtlos an den Sound von “Paid The Cost” anknüpfen kann. “Black Sheep lassen mit “On The Wall” ein regelrechtes Bassungetüm von der Leine, der DJ-Quik-Kumpel AMG kann mit dem Uptempo-Track “Don’t Be A 304″ punkten und von W.C. And The Maad Circle gibt’s gekonntes Storytelling über kriminelle Aktivitäten, produziert von Crazy Toones und nochmal Battle Cat.
Den Themesong aus dem Film hätte es genauso wie den Beitrag von Public Enemy nicht unbedingt gebraucht, aber von solchen kleineren Schwächen einmal abgesehen, kann man den “Trespass”-Soundtrack nur als rundum gelungen bezeichnen. Egal ob von der Ost- oder Westküste: hier liefern einige der besten Rapper ihrer Zeit eine Show, die den nicht halb so unterhaltsamen Film locker in den Schatten stellt.
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