V.A. – The Stick-N-Move Soundtrack: Double Crossed Vol. 1
So wahnsinnig viele Compilations mit durchgängigem Sound der Güteklasse A hat Flint gar nicht hervorgebracht, aber dieses Tape gehört auf alle Fälle in den engeren Kreis. Der “Stick-N-Move Soundtrack” bringt so ziemlich alles zusammen, was man von einem lokalen Releases dieses Jahrgangs erwartet. Rigoroser Hardcore-Stoff steht neben smoothen Songs, No-Names wechseln sich mit aufstrebenden Schwergewichten ab, die Ausfälle bleiben überschaubar.
Im Opener darf Jake The Flake über einen Beat von Steve Pitts ran: von der starken Bassline bis zum raustimmigen Wortwasserfall ein Klassiker durch und durch. Auch wenn “Homicide”, der zweite Track des Duos, da nicht ganz mithalten kann, gibt man mit diesen beiden Auftritten nochmal eine nachdrückliche Kaufempfehlung für die ’92 gedroppte EP “Out 2 Get Rich” ab. Während sein Beat für P-Double O’s smoothes G-Funk-Stück “Players & Ballers” nicht groß in Erinnerung bleibt, liefert Pitts mit “Ghetto Thang” gleich noch eine weitere Produktion von epischem Format ab. Kein Geringerer als Backstabba von der Dayton Family nimmt hier schon mal den Gruppentrack “Ghetto” vorweg, den es zwei Jahre später auf “F.B.I.” zu hören geben wird. Als zweiter Haupt-Beat-Lieferant fungiert Red Bone, der unter anderem auch für die beiden härtesten Tracks des Samplers sorgt. Die wütenden Racheschwüren in “Kill The Snitches” hat er gleich selbst eingerappt, in “Dope Game” bekommen Sonny Ave. und Big Gee einen düsteren Brachialbeat unter die ruffen Pusherlyrics geschoben. Bei solchen Hits lässt man einen Aussetzer wie das statische “Lil Somethin” mit seinem quäkenden Saxophonloop gerne unter den Tisch fallen, zumal auch der funkige Uptempo-Cut “Backstabbers” mit Reimen über die Ratten im Business einiges wieder wettmacht.
Außerdem erwähnenswert: die Laid-Back-Tracks von Ready For The World, beide mit Gesangshooks und im Falle von “B.Y.O.B.” auch mal mit leichtem Boom-Bap-Einschlag. Das melodische “Take Me Under” von O.C. Solo, der seine deprimierten Straßenraps mit viel Schmerz in der Reibeisenstimme in den Gehörgang transportiert. Und natürlich das keinen Deut weniger smoothe “No Mistakes”, für das die in diesem Fall über jeden Zweifel erhabenen F.O.D. einen äußerst edlen Beat aus der Schmiede von Dalo abgegriffen haben. Ein exklusiver Song von Top Authority hätte die Sache noch richtig rund gemacht, aber man kann nun mal nicht alles haben: “The Stick-N-Move Soundtrack” hat auch so genug zu bieten und ist darüber hinaus günstig zu beschaffen.
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