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V.A. – The Gateway

Compilations, die ausschließlich Artists aus einer bestimmten Stadt präsentieren, sind selten durchgehend gut. Aber natürlich trotzdem interessant: irgendeine vielversprechende Neuentdeckung macht man eigentlich immer. In diesem Fall präsentiert Deluxe Records die Rapszene von Daly City, einer Stadt in Nordkalifornien, die bislang die wenigsten auf dem Schirm gehabt haben dürften. Den Photos im Booklet nach kommen 80% der Rapper aus der Latino-Ecke, die Albumproduktion geht komplett auf’s Konto eines gewissen Richness, nur “Sav Shit” wurde von J-Def übernommen. Dass Daly City südlich direkt an San Francisco grenzt, macht sich natürlich auch beim Sound bemerkbar. “The Gateway” ist stark vom Bay Area Mobb Funk beeinflusst, irgendwelche besonderen Eigenschaften oder ein ganz bestimmter D.C. Sound lassen sich hier jedenfalls nicht heraushören.

Sonderlich viel ist Richness sowieso nicht eingefallen: Schmalspurnummern wie “Deep In The Game” von der insgesamt gleich dreimal vertretenen Feady Already Click bleiben zwar die Ausnahme, doch dümpelt die Scheibe sonst auf eher durchschnittlichem Level vor sich hin. Was zum Teil auch an den Rappern liegt. Kaum einen ordentlichen Track zusammenbekommen, aber im Inlay schon mal groß kommende Soloprojekte ankündigen – man kennt das ja. Ein paar Ausnahmen gibt es allerdings doch. Wo Moeski im drögen “Red Rum” noch so seine Probleme hat, läuft es in “Cash Made” schon wesentlich besser, wo er zusammen mit Low unter dem Namen Mo-G-Notes antritt. Flächige Sounds, dicke Bassline, abgeklärte Raps über die Tücken des Games – passt. Noch eine Liga drüber ist Neightball unterwegs, der in “Don’t Be A Punk” als einer der wenigen etwas mehr Aggressivität ausstrahlt und außerdem Glück hat, dass er einen der besten Beats der ganzen Scheibe erwischt hat.

Nicht zu vergessen natürlich Young Mack The Skima, der im dunkel dröhnenden “D.C. Bound” in fast schon gelangweiltem Tonfall ein paar Schandtaten beichtet: “Here’s a little tale about me, on a mission to take a life G…”. Definitiv der auffälligste Track auf “The Gateway”, schon allein weil hier auch mal ein richtiges Konzept dahintersteckt. Wirklich neugierig auf Daly City macht diese Zusammenstellung von Deluxe Records also nicht unbedingt, es gibt genügend SFC Releases, die man sich davor auf den Einkaufszettel schreiben sollte.

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