V.A. – The Corruptor: The Soundtrack

Mark Wahlberg und Chow Yun-Fat lassen es in James Foley’s Action-Thriller um einen Triadenkrieg in der New Yorker Chinatown bekanntlich ordentlich krachen – und wem das nicht genug war, der bekommt mit diesem überraschend starken Soundtrack eine Zugabe der schönsten Sorte hintendrein.

Den gründlich versauten Remix von “More Money, More Cash, More Hoes” hat man schnell vergessen, wenn im mächtig rollenden “Corruptor’s Execution” mit UGK, B-Legit und E-40 vier echte Bosse den Süden und Westen verlinken. Auch in “Take It Off” – außerdem auf “Dirty Money” zu hören – machen Pimp C und Bun B im Anschluss eine mehr als gute Figur. Noch eine Liga darüber spielt allerdings “5 Boroughs”: ein geradezu monströser Posse-Cut mit hektischem Beat und nicht weniger als zehn Rhyme Shootern, von denen bis auf den schnarchzapfigen Prodigy von Mobb Deep alle einen ausgezeichneten Job machen. Donnerkehle Mystikal brüllt in seinem schweißtreibenden “I Ain’t Playin'” ganz im Alleingang luschige Lückenbüßer wie Jane Blaze, Sauce Money, Kasino und The LOX von der Bildfläche.  Truck Turner aus der South Bronx tritt im bitterbösen “What You Think All the Guns Is For?” hart nach: “When I was young they used to call me Shorty hook-off / Now they call me big Truck, squeeze off the tech, blow your fuckin knees off” – jetzt wissen wir’s!

Schon weit weniger schillernd dagegen die Beiträge von Mobb Deep (“Allustrious”) und Spice 1 (“Good Girl Goes Bad”) – überhaupt kippt die Stimmung nach der guten ersten Hälfte beträchtlich. Wo Murder Mil’s “Have You Heard Of Me?” im Schleichtempo noch ein halbes Pünktchen einsacken kann, fallen Too $hort, Keith Murray und die Mic Vandalz schon deutlich ab. Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein: jedem Soundtrack seine Aussetzer. Da sich diese hier aber sehr in Grenzen halten, ist der “Corruptor O.S.T.” allemal eine gute Sache.