V.A. – Midwest Gumbo
“Rap ain’t New York, Rap ain’t LA” heisst es im Intro und den Beweis dafür führt uns vorliegende Compilation vor, 1999 in Flint/Michigan erschienen das Ganze. Man sollte ein Buch nicht nach seinem Äusseren beurteilen heisst ein weises Sprichwort, so sollte man auch das eher amateurhaft wirkende Cover nicht überbewerten. Denn dass hier kein amateurhafter Rap geboten wird dafür sorgt gleich im ersten Track Big G, in dem er mit seiner Reibeisenstimme astreine Street-Raps serviert. In Nichts nach stehen ihm die Rough Edges die ihrem Namen alle Ehre machen. Mit kantigen Raps und Flows über einen wummernden Beat machen sie klar mit wem man es zu tun hat, “Nothing But G’s”, und setzten ein Highlight.
Die wichtigste Regel unter G’s bringen uns die Flint Pioniere schlechthin Top Authority zusammen mit Big Whupp in “Don’t Tell” nahe und auch gleich was passiert falls einer mal doch aus der Reihe tanzt. Er hätte es lieber sein sollen. Ein weiterer bekannter Name aus Flint ist 211 der gleich auf zwei Tracks vertreten ist wobei “Money” höher in meiner Gunst steht. Keine Verherrlichung des allmächtigen Dollars gibts hier, nein ehrliche Raps über die Triebkraft jeglichen Handels. Ein gelungener Track wo die wohlklingende Gitarre im Beat ihr übriges tut. Gefällig rhymt Fly auf “Home Invasion” auf dem smoothen Beat und zeigt dass hier nicht nur G-Tales Platz finden sondern auch handfeste MC-Kost. Ein musikalisches Highlight wird mit “Funny How” gesetzt: Pianogeklimmper, treibender Bass im Hintergrund, der genial gesungene Refrain und die sehr gelungenen Raps von Mr. Ganz und Funk Root die uns wissen lassen dass die Zeit machmal sehr schnell verstreichen kann – ein sehr guter Track. Einen peppigeren Beat gibts auf “Hunga Painz” dem Camillion’s Raps absolut Stand halten können. Unterstützung aus Fresno bekommen die Flint Kollegen von EMO, der “Hard On A Thug” zum Besten gibt. Ein eigenwilliger “Freestyle” ist auch vertreten, wo kein MC sein Können zeigt sondern ein schönes Instrumental dazu auffordert selbst das Mic zu schwingen.
Midwest Gumbo war nicht unbedingt das was ich von einer Flint Compilation erwartet hatte, was aber nichts Negatives zu bedeuten hat. Die zahlreichen Hits sind zwar nicht vertreten denoch schaffen es die Tracks mit ihrer unaufgeregten Art alles in allem zu überzeugen. Das alte Sprichwort über das Buch und seinen Umschlag bewahrheitet sich also einmal mehr.
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