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V.A. – Memphis Drama

Der erste Teil der “Memphis Drama”-Reihe von Family Biz Entertainment bringt uns eine Brigade von größtenteils im dunkelsten Untergrund schaffenden Rappern aus der Tennesse-Metropole näher. Nach dem Auftakt “I’m That Nigga” von Fistelstimme Al Kapeeze (der einige recht erträgliche Auftritte verbuchen kann), kommt es schon im düsteren Titeltrack mit Playa Fly, Indo G, Kocane Wayne und Yo Lynch zum ersten echten Hinhörer. Diesem positiven Eindruck schließen sich der schöne Hardcore-Brocken “Catch A Case” genauso an wie der von edlen Streichern durch “Grippin’ Da Wood” getragene Dulaa oder auch die von DJ Squeeky in “Shake That” mit feinem Beatmaterial ausgestatteten Men E Faces, Tom Skeemask und Innocence.

Für höhere Aufgaben empfiehlt sich ein entfesselter Lynchin D im doomigen “Still Real”, der damit meinem Ideal von M-Town-Rap ziemlich nahe kommt. Auf der andere Seite geht irgendwie fast gar nichts. Eine enorm hohe Dichte von (ich nenne es mal) Boy-Groups fällt meist mehr schlecht als recht auf: Chopwood Boys, Big Boys, Robinson Boys, Dirty Boyz, Taylor Boyz – hier ist wirklich jede nur erdenkliche Kombination am Start. Bei solchen Namen braucht es nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, dass “Memphis Drama” in vielem ein Massenauflauf von Klonen der zweiten Memphis-Generation ist, denen Eigenständigkeit, Charakter und Individualität völlig abzugehen scheinen.

Angesichts derartiger Beliebigkeit läst sich festhalten, dass “Memphis Drama” zumindest im Hinblick auf die Beats seine Momente hat, ohne dabei jedoch eine echte Kaufempfehlung abzugeben. Man bleibt einmal mehr hinter seinen Möglichkeiten, schade.

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