V.A. – 5th Ward Original Motion Picture Soundtrack Vol. 1
Uncle Willie sagt wo’s lang geht: “Come on, let me take you to a place you ain’t never been / get into it with us, you ain’t gon’ never win / we got the downest motherfuckers and you know it / real in the life – steal, kill and die for it”. Die Rede ist vom berühmt-berüchtigen 5th Ward, dem fünften der insgesamt sechs Wards von Houston. Willie D von den Geto Boys ist wohl der bekannteste Rapper des Stadtbezirks, da ist es natürlich nur standesgemäß, wenn er für vorliegenden Soundtrack nicht nur die Songs zusammengestellt, sondern auch gleich eine zeitlose Viertel-Hymne unter Dach und Fach gebracht hat.
Doch obwohl dick und fett “5th Ward” auf dem Cover steht, sind leider nicht alle Artists von dort, ja um genau zu sein noch nicht einmal aus Houston. Mass 187 (Kansas City) liefern hier wie B.G. und Juvenile (beide New Orleans) auf alle Fälle guten Sound, aber eigentlich will man auf so einem Album natürlich lokale Vertreter hören. Wo sind die 5th Ward Boyz und die 5th Ward Juvenilez? Von diesen kleinen “Besetzungsfehlern” einmal abgesehen ist das hier eine bombenstarke Compilation, auf der sich alles tummelt, was zu der Zeit in H-Town Rang und Namen hatte. Wenn auf der Besetzungsliste Namen wie Lil Keke, DJ Screw, Woss Ness und D vom Trinity Garden Cartel stehen, ist es natürlich keine große Überraschung, wenn sich eine Perle an die andere reiht.
Einen guten Querschnitt des typischen Houston-Sounds der 90er Jahren gibt der “5th Ward”-Soundtrack nebenbei bemerkt natürlich auch ab. Die Dead End Alliance (D.E.A.) prahlt in “Full Time Playa” von Big Ballin’ Lifestyles, The Most Hated machen im nachdenklichen “Call It What You Want” einen eher abgekämpften und verzweifelten Eindruck, im gut drückenden “Block Fo Block” erzählen die Botany Boys wie sie ihre Kohle reinholen und Street Military verteidigen mit dem düsteren Hardcore-Geschoss “Paranoid In 5th Ward” einmal mehr ihren Ruf als eine der krassesten Gruppen der Stadt. “Ghetto Gold” und “Music 2 Ride 2″ also gleichermaßen auf diesem stattlichen 17-Tracker – das macht sich in jeder Sammlung gut.
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