Upstate Mobsters – Deep Inside The Game

 

“Deep Inside The Game” – treffender hätte man dieses Album nicht betiteln können. Wie 2003 aufgedeckt wurde, war No Slippin’ Records nicht einfach nur ein weiteres Rap Label aus der Pittsburgher Gegend, sondern wurde gezielt als legale Fassade für einen groß angelegten Heroinring installiert. Die Strippenzieher, unter ihnen auch CEO Neilly Dog, wanderten mit Haftstrafen von bis zu 22 Jahren in den Bau, so dass das Label kurz nach seiner Gründung die Schotten schon wieder dicht machen musste. Die damals angekündigten Soloalben von Teflon und Rapperin Evyl Eye warten bis heute auf ihre Veröffentlichung.

Stellt sich natürlich die Frage, wie es um die Mucke eines Ladens bestellt ist, der nun mal in erster Linie zur Geldwäsche gegründet wurde. Die Antwort: eher mäßig. Und das, obwohl die Crew aus Duquesne sich sogar mit dem allgegenwärtigen Mistayuk verstärkt hat. Der wiederum hat die Scheibe nicht nur mit den für ihn typischen, bassdominierten Produktionen ausgestattet, sondern auch gleich noch “sein” War Team von Iced Out Records mitgebracht hat. Verglichen mit deren Album “The Money Mission” (2000) steht bei den Upstate Mobsters etwas weniger “Bounce Bounce” und deutlich mehr “Mob Life” auf dem Programm. Was in diesem Fall vor allem heißt, dass die Street Cred der Herrschaften ihre Rapfertigkeiten um Längen in den Schatten stellt.

Neben dem Scarfa-Solo “Muscle” gehören besonders “Who All Wants To Go” und “What You Think” zu den Höhepunkten der Veranstaltung – beide mit stimmstarkem Support von Mistayuk. Nicht zu vergessen das melancholisch klimpernde “R.I.P. E.T.” im Gedenken an Eric Taylor, den kurz zuvor erschossenen Mitinhaber von Iced Out Records. Sein Name zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Scheibe, es ist jedenfalls bei weitem nicht der einzige Song, in dem ein tobender Neilly Dog tödliche Vergeltungsschläge ankündigt. Harter Stoff auf jeden Fall, aber was PGH-Rap allgemein betrifft, bleiben die Upstate Mobsters dann doch eher eine Fußnote.