Unagi – S/T
Ich denke, dass Unagi, aufstrebender DJ und Produzent aus San Francisco, ein bißchen Aufmerksamkeit durchaus verdient hat. Sein über442 Records veröffentlichtes Debüt mag anfangs jedenfalls so gar nicht in meine festgefahrenen Musikvorstellungen passen. Unagi gibt sich erstaunlich experiemtierfreudig, wenn er Jazz-Elemente mit karibischem Summertime-Flavour kreuzt und dem Ganzen mit eingänglichen Soul-Verschnittstücken eine ganz besondere urbane Note verpasst.
Egal was hier gerade womit kombiniert wird: für harmonische “Good Vibes” ist gesorgt, auch wenn wie im abenteuerlichen “Space Cadet” mal spacige Keyboards auf luftige Stromgitarren treffen. So entführt Unagi’s Debüt-LP in einen ganz individuell gestalteten Klangkosmos, der die Grenzen Mischkunst wenn nicht völlig neu auslotet, dann wenigstens bis zum Äußersten austastet. So weit, so gut. Doch hapert es bei diesem Album an drei Punkten.
Zum ersten an der übertrieben kurzen Gesamtspieldauer von 34 Minuten, was einer durchschnittlichen Tracklänge von etwa zwei Minuten entspricht. Man wird das Gefühl nicht los, einer Snippet-Scheibe sein Ohr zu leihen. Dann verliert sich die Scheibe ein bißchen zu sehr in seichten Gefilden, und könnte drittens ein paar Hip-Hop-lastigere Momente gut vertragen. So klingt’s am Ende halt doch ein bißchen beliebig – wer sich trotzdem darauf einlassen will, sollte in jedem Fall offen für Neues sein.
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