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TRU – Tru 2 Da Game

Im Dienste des Panzeremblems unterwegs ist diesmal die Familienbande, bestehend aus den drei Miller-Brüdern Master P, C-Murder und Silkk The Shocker. Deren Mission ist es über fast 110 Minuten Spieldauer – verteilt auf zwei CDs – keinen Zweifel daran aufkommen zu lassen, wie “Tru 2 Da Game” sie sind. Bei massigen 23 Tracks rechnet man von vornherein mit einigen lustlos gestalteten Lückenfüllern. Ruckzuck bekommt man diesen mit dem einfach nur langweiligen Posse-Song “No Limit Soldiers”. Damit wären schon mal 7 Minuten vergeudet. Auch das darauf folgende “I Always Feel Like” ist aufgrund der unsäglich schief und schräg gesungenen Hook pure Zeitverschwendung. Solche eunuchenhaft anmutenden Einlagen findet man auch beim beattechnisch sehr lässigen “I Got Candy” und beim jenseits von jämmerlich anzusiedelnden “Pop Goes My 9″. Dass gesungene Refrains auch wahnsinnig wohlklingend sein können zeigt verblüffenderweise Mia X auf “Fedz”. Dazu gibt’s einen coolen Bass, funkig wirkendes Akustikgitarren-Gezupfe und punktgenau landende Vorstellungen der Millers.

Jetzt aber weg von “Sing” und “Sang” schnurstracks hin zum steinharten Stoff. Allem voran ist die psychopathisch peitschende Produktion “Torcher Chamber” zu nennen. In Kombination mit C-Murders Soloauftritt und seinem paranoiden Stil wird’s hier atmosphärisch stockfinster und bitterkalt. Weitere mit Aggressionen ausgestatte Nummern, die eine ähnliche Schiene fahren sind u.a. “There Dey Go”, “What They Call Us?” und nicht zuletzt die Durchhalte-Hymne “They Can’t Stop Us”. Hier klingt Master P als hätte er seinen Verstand verloren. Völlig außer Rand und Band. Man rechnet jeden Moment damit, dass ihm seine angeschlagene Stimme wegbricht. Was seine Raps angeht, muss ich sagen, dass diese stellenweise unglaublich unrund und deplatziert klingen. Beispiel, das dem Wahnsinn verfallene “The Lord Is Testin Me”. P’s und C’s Vorstellungen wirken hier so, als würden sie ein Intro/Outro besprechen. Der Jüngste, Silkk, kommt dadurch rüber wie ein Rap-Messias.

Produktionstechnisch besitzen auch viele der sich zwischen hart und ruhig befindenden Lieder einen aggressiven Grundton, selbst das durch einen funky-frischen Kontrabass gefallende Stripclub-Stück “Freak Hoes”. Und hat man dann den durch Fanfaren begleiteten “Final Ride” hinter sich, ist klar, bei diesem Album handelt es sich um grundsolide Gangsta-Scheibe(n). Wer großen Wert auf eine minuziös ausgetüftelte und einstudierte Raptechnik und/oder weltbewegende Aussagen legt, ist hier so fehl am Platz, wie man es nur sein kann. Aber das waren sicherlich auch nicht die Ambitionen dieser drei Herrschaften.

Additional Info:
Das Album wurde 1997 re-released. Bei dieser Version wurde “Smoking Green” weg gelassen. Es wurden 3 zusätzliche Tracks hinzugefügt: “FEDz Remix”,”Eyes Of A Killa” und “Pimp Shit”. Das Album ist nach heutigem Stand mit 2x Platin ausgezeichnet.

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