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Trixx – Livin Iz Hell

“To me dying must be heaven, cause livin iz hell” rappt Trixx, und dazu hat er auch allen Grund. Eine von Armut und geprägte Kindheit im Ghetto, 1993 aus Notwehr den eigenen Stiefvater getötet, 4 Jahre später dann der schmerzliche Verlust von Mutter (Krebs) und bestem Freund (Raubüberfall) – das Schicksal hat dem Texaner aus Dallas wahrlich mehr als übel mitgespielt. Diese traurigen Geschichten die das Leben schrieb erzählt der bereits seit 1986 aktive Rapper in der Tradition klassischer Reality Raps und kann dabei voll und ganz auf die mehr als hörenswerte Fusion seines schnodderigen Flows (Charisma ist doch alles) mit den zwar kratzig, doch nie verstaubt klingenden Beats von DJ Hard bauen.

Gleich zu Beginn gibt es mit dem Titeltrack “Livin Iz Hell” einen Knaller: allein die Idee, ein Sample der Wham!-Schnulze “Careless Whisper” mit autobiographischen Raps über Armut und Gewalt zu kombinieren, dürfte ja schwer zu toppen sein. Das lässt sich schon durchaus Tracks wie Scarface’ Klassiker “Now Ya Feel Me” vergleichen. Mehr noch: auch “Teenage Mothers And Fathers” und “Where’s Daddy” können – die Titel sprechen doch Bände – durch ein enorm hohes gesellschafts- und sozialkritisches Gehalt vollauf überzeugen. Zwar relativiert sich die anfängliche Begeisterung über die tollen Produktionen schon hier wieder auf Normalniveau, doch muss Trixx angesichts der Tatsache, dass heute allerorten soviel blanker Unsinn verzapft wird, eigentlich nur den Mund aufmachen und seine auf die übliche Schwarz/Weiß-Malerei gänzlich verzichtenden Verse fließen lassen, um mich erneut zu überzeugen.

Etwas inhaltliche Auflockerung verspricht der passable Kopfnicker “Bop To You Drop” in dem mit Greentown-Labelmate Dely Del representative Arbeit für Texas und den Rest der USA erledigt wird, die sich alle Screwed-Verehrer dann auch gleich nochmal in einer runtergekurbelten Zweitversion zu Gemüte führen können. Trixx’ flow-technische Defizite werden von der desillusionierten Ehrlichkeit seiner Raps einfach vom Tisch gewischt, und ich denke, dass jeder der Wert auf authentische Street-Music legt an “Livin Iz Hell” Gefallen finden wird.

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