Trio Records – The Compilation

Die erste Labelcompilation “Bridging The Gap” liegt gerade mal ein paar Monate zurück und schon sorgt Trio Records für frischen Nachschub. Die Mission ist klar: neue, unentdeckte Künstler aus Milwaukee/Wisconsin pushen und darauf hoffen, dass einer davon den Absprung schafft. Das geht dann auch über das Rapgenre hinaus. So gibt es auf “The Compilation” nicht nur mehrmals einen (Male) R’n’B-Act namens Simply Put zu hören sondern auch die ein oder andere jazzige Komposition von Edlin Jackson.

Allgemein muss man sagen, dass das Produktionslevel ziemlich niedrig ist: unsauberer, garagiger Sound allerorten, bei dem die Grenze zum puren Trash natürlich schnell mal überschritten ist. Den Anfang machen Simply Put mit der kitschigen Liebesschnulze “Hide’N’Seek”: “When I find you I gonna satisfy you” – das kann durchaus als Drohung gewertet werden. Eins weitergeskippt warten Rebel Life, die über Trio auch schon ihr Debüt “Explosion 2000″ gedroppt haben. Viel hat sich bei den Jungs nicht verändert: die Texte sind gut gemeint, der Beat von 88 Keyz kann es kaum sein. Das gleiche Spiel bei A-G-2-A-KE, die in betont gefühlsduseligen “Broken Home” nicht mal ansatzweise zeigen, wozu sie eigentlich imstande sind.

Mit den Southern Underground Ballers (S.U.B.) gibt es auch eine Gruppe von außerhalb, aus Vicksburg/Mississippi um genau zu sein. Ihr Beitrag “Get Krunked” schlägt die Brücke in den Süden und gehört zu den düstereren Momenten des Samplers, leidet aber genauso am suboptimalen Sound. Geschrieben wurde die Nummer von Kuzaliwa, der mit seiner eigenen Crew Unknown Realms selbst noch zwei Songs beisteuert, trotz charakteristischer Bassstimme und guter Texte aber keine nennenswerten Akzente setzen kann.

Am Ende ist es tatsächlich so, dass mir das relaxte Instrumental “Acid Jazz 1″ aus der Feder von Edlin Jackson noch am besten reinläuft. Und das sollte auf einer Compilation mit Rap-Schwerpunkt eigentlich nicht der Fall sein.