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Tracey Lee – Many Facez

“It’s only one cat so don’t confuse things / but I move things with my mood swings / try to prove things and I’m in you / cause you never know which one of us you might run into” rappt Tracey Lee im Titeltrack seines gleichnamigen Debütalbums “Many Facez” aus dem Jahr 1997. Diese Ansage ist Programm. Der kurze Zeit später schon wieder in der Versenkung verschwundene Rapper aus Philadelphia tritt hier nämlich mit nicht weniger als fünf Persönlichkeiten zum Dienst an und zelebriert ein in dieser Form selten gehörtes Rollenspiel rund um altbekannte Rapklischees.

Der Bogen wird vom Business Man Mr. Lee über den grüblerischen LR bis zum Partylöwen Rock gespannt – letzterer darf im seinerzeitigen Smash Hit “The Theme” die Gläser schwenken wie’s die Lost Boyz nicht besser hinbekommen hätten. Beim kaum weniger lässigen Sprachexperimentator L. wird eine der großen Tugenden der Ostküste hochgehalten: das so phantasievolle wie selbstzweckhafte Jonglieren mit Reimwörtern aller Art, hier am schönsten vorexerziert in “Stars In The East”. Und zu guter Letzt gibt man unter dem Alter Ego Tray einen Charmeur vom alten Schlag und kümmert sich in “Give It Up Baby” ausgiebig um die Damenwelt.

Der ständige Persönlichkeits-Switch täuscht trotzdem nicht darüber hinweg dass Tracey Lee als Rapper nur eine kleine Nummer ist. Hier macht jemand einen routinierten Job und betet brav seine Verse runter – aber der große Knall bleibt aus. Auch Busta Rhymes und Notorius B.I.G. können das Ding nicht mehr kippen – mehr Eindruck schinden da schon The Reepz, die im stramm produzierten “The Professionals” die beste Gastperformance hinlegen. Weil Tracey Lee den Großteil der Platte aber im Alleingang bestreitet und die Songs fast durchgehend Einheitstempo fahren, kommt “Many Facez” zu keinem Zeitpunkt so richtig auf Touren. Allen guten Ansätzen zum Trotz…

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