Tommy Hill – Hilstreetblues
Ist noch gar nicht so lange her, da zählten Tommy Hill und seine Ram Squad nicht nur vom Bekanntheitsgrad her zu den Platzhirschen in Philadelphia. Die Zeiten von Releases wie “Operation Lock The City” (1996) und “Thee Album Regardless” (1997) scheinen endgültig vorbei zu sein. Wie schon im Vorjahr auf dem Gruppenalbum über JCOR fehlt es auch diesem Soloversuch an so ziemlich allem, was man aus dieser Ecke eigentlich kennt und hören will.
Das aus u.a. Don Groove, Phillywood Entertainment, T-Life, Mad Maneuver und Lid zusammengesetzte Producerteam tafelt lieber geglätteten Sound auf, bei dem man phasenweise das Gefühl hat, irgendein zweitklassiges Roc-A-Fella-Release zu hören. Wobei man sich bei Tommys Lyrics über mangelnde Straßenhaftung natürlich nach wie vor nicht beschweren kann. Nicht nur, aber auch, weil er zu den wenigen gehört, die nachweislich nicht nur heiße Luft absondern, wenn sie von Mafiakontakten (Joey Merlino, google the name) und dem obligatorischen “Pain Of Da Game” erzählen. Kann man sich aber alles schenken, wenn dann doch nur musikalische Dutzendware wie “It’s Your Turn” oder der Posse Cut “Ramsquad Is Back” dabei rumkommt. Von einmal gehörten und sofort wieder vergessenen Clubsongs wie “Shake Yo Ass”, “Freaky” und “Ride Tonight” mal ganz zu schweigen.
Am interessantesten klingt da noch die straighte Streichernummer “I Pray” inklusive prägnanter Gesangshook und einem düster gestimmten Tommy, der sein Leben in dunkler Vorahnung schon auf Messers Schneide sieht. Und das nur ein paar Jahre zu früh, tatsächlich wird er 2011 erschossen. Weil solche Momente ansonsten fehlen, kann man “Hilstreetblues” trotz Features von u.a. Ram Squad, Gilly und Freeway letzlich nur als ziemlichen Flop verbuchen.
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