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Tommy Gunn & Ray Long – The Nickel Bag

Megalon musste zuletzt in unschöner Regelmäßigkeit hinter Gitter – da spielt die Rapkarriere natürlich nur eine untergeordnete Rolle. Irgendwie hat man es jetzt doch endlich auf die Reihe bekommen, das langerwartete zweite Soloalbum des selbstdeklarierten ‘Black Geezus Ov Rap’ fertigzustellen. Mit dem Pre-Release im mp3-Format huldigt man unnötigerweise dem Zeitgeist, aber das soll uns an dieser Stelle nicht weiter beschäftigen. Sehr viel interessanter ist dagegen die Frage, ob wenigstens er es schafft, die viel zu kurze Erfolgsgeschichte der Monsta Island Czars in irgendeiner Weise fortzuschreiben. Kamackeris’ “Artz & Craft” war das letzte wirklich kaufenswerte Release aus der Ecke. Unnötig zu erwähnen, dass der originäre Qualitätssound mit der zweiten Generation der einstigen Supercrew mehr oder weniger endgültig verschütt gegangen ist. Tommy Gunn selbst hat mit dem Kapitel anscheinend komplett abgeschlossen. In unserem Interview waren ihm die ehemaligen Weggefährten kürzlich nur noch ein knappes “that whole M.I.C. shit is over” wert.

Um das wichtigste gleich vorweg zu nehmen: “The Nickel Bag” ist nicht das starke Album geworden, auf das wir nach “A Penny For Your Thoughts” (2004) wohl zurecht hoffen durften. Eher schon klingt das hier nach einem aus der Not geborenen Lebenszeichen – Präsenz zeigen ist alles. Da hilft es wenig dass jetzt auch der kleine Bruder Ray Long mit von der Partie ist, mit dem man momentan (und hoffentlich auch weiterhin) unter dem Namen Heartz Ov Darkness firmiert. Auch seine wieder einmal mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung getexteten Raps machen nicht die schlechteste Figur – auch wenn man es nie schafft, an Tristesse des Vorgängeralbums anzuknüpfen. Die große Schwachstelle sind ausgerechnet die zum Teil unterklassig produzierten Beats. Natürlich flackert der typische Sound immer mal wieder auf, aber auf die gesamte Distanz macht die Scheibe dann doch einen ziemlich ausgelaugten Eindruck. Und das nicht nur, weil in ” Death Before Dishonor Part 2″ und “Yakoo Part 2″ musikalische Altware nochmal aufgewärmt wird. Der Versuch, der guten alten Samplekultur Referenz zu erweisen, geht insofern schief, als dass die meisten Lieder einen baustellenartigen Eindruck machen und hier wirklich nur das Wenigste wirklich rund klingt.

Dabei hätte “The Nickel Bag” durchaus Zündstoff zu bieten gehabt, ganz egal ob nun in “You Was My Son” mit MF Doom abgerechnet, mit dem von seinen Gastversen für Canibus, Onyx und AZ bekannten Panama P.I. ein neuer Intimus vorgestellt oder in “$5 In Change” in hörenswerter Manier zur großen Monetenjagd geblasen wird. Wirklich überragend ist allerdings nur ein Song: “You Fuckin Up My High”. Wie Ray Long hier in emotionsgeladenen Versen seinen Weltschmerz rauslässt und dann auch noch den eingängigsten Beat der CD erwischt hat – so und nicht anders hätte das hier alles klingen sollen…

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