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Thirstin Howl III – Skillosopher

Der abgefahrene Polo-Rican ist wieder da, und aus dem “Skillionaire” ist der “Skillosopher” geworden, was aber nicht heißen soll, dass sich an der Musik Wesentliches verändert hat. Geändert hat sich höchstens die Ausgangssituation, denn diesmal wird auf dem eigenen Label Skillionaire Enterprises veröffentlicht. Die Lo-Life-Fam hat es geschafft von einer Shop-Lifter-Bande mit Vorliebe für Polo-Produkte zu einem relativ gr0ßen Rap-Kollektiv aufzusteigen. So helfen dann auch alle fleißig mit, man nutzt eben jede Gelegenheit, um seiner Stimme Gehör zu verschaffen: Unique London, die Lo Life Founders, Dutches New York, Big Boo, Rack-Lo, Richie Balance sowie die geniale Brooklyn Academy. Und, man höre und staune: Mos Def (zwar nur bei einem Freestyle) sowie Eminem! Wie kommt ein Brownsville Emcee wie Howl zu so einem Feature?

Ganz einfach: das Lied “Watch Deez” wurde nicht exklusiv für “Skillosopher” aufgenommen, sondern kurzerhand vom DJ Spinna-Release “Heavy Beats Vol. 1″ entführt. Höre ich mir den overrated “angry blonde” mal im Vergleich mit, sagen wir mal Richie Balance an, wird einmal mehr ersichtlich, dass im Hip-Hop-Biz einiges schiefhängt. Überhaupt: Richie Balance. Wann droppt dieser Ausnahme-Rapper sein Solo-Album? Der Typ hat einen Flow, er redet den Polorican in “Death Becomes You” zu schön krächzenden Geigeklängen einfach an die Wand. Generell gilt: Thirstin Howl ist nicht der begnadetste Rapper. Konnte das gefällige Schnipsel-Release “Skillionaire” noch über einiges hinwegtäuschen, so fällt das auf diesem Album über die volle Länge einfach auf. Ich denke schon, dass er ein guter Reimer ist, doch sollte er sich vielleicht auf’s Ghostwriting verlegen und das Rappen Leuten überlassen die mehr davon verstehen. Ich spüre seinen Parts einfach keinen Flow ab, praktisch jeder Gast hat mehr drauf als der Gastgeber selbst. Allen voran, neben bereits erwähntem Richie Balance, natürlich die Brooklyn Academy, die in “Russian Roulette” zu dramatischem Italo-Western-Sound die lyrischen Kugeln fliegen lässt. Leider sind die guten Lieder mit Rack-Lo-Feature von dessen Solorealease “Thou Shalt Not Steal” übernommen. “Skill Or Be Skilled” und “Spitacular” (vergl. “Hangman”) sind also wie “Watch Deez” ebenfalls nicht exklusiv. Die Ironie dieses Umstandes findet sich im Titel des Rack-Lo-Albums.

Das sind die großen Höhepunkte von “Skillosopher”, der Rest der Produktionen ist recht ordentlicher Durchschnitt, die typischen Lo-Life-Beats eben. Das größte Manko, dass die Platte nicht wie gewünscht funktioniert, ist zweifellos Thirstin Howl selbst. Prinzipiell finde ich die Musik aus der Ecke in Ordnung, doch wurde hier einfach dem Falschen das Mic in die Hand gedrückt. Schade um die, die es besser können. Ich warte weiter auf Material von Richie Balance und Big Boo…

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