Thirstin Howl III – Skillionaire

Thirstin Howl III aus der Lo-Life-Fam hat zwar akzeptable Skills, jedoch keinen Plattendeal und daher einfach seine gesamten bisherigen lyrischen Ergüsse auf ein selbstgebranntes 27-Track-Album gepackt, mit am heimischen PC ausgedrucktem Cover versehen und in Eigenregie unter die Underground-Heads gebracht. Neben ein paar eigenen Produktionen finden sich auch Coverversionen, Schnipsel aus Radioshows und kurze Mixtape-Fetzen auf “Skillionaire.” Dieser umfangreiche Mix ist eine interessante Fundgrube, was frische Raps und fähige Nachwuchsrapper angeht, die sich ebenso wie die üblichen Verdächtigen aus der Spit Squad Posse hier nur so tummeln.

Zu hören sind: Master Fuol (stets hervorragend), Unique London, B-Born, Rack-Lo (zu ihm muss wohl nichts mehr gesagt werden), Shillz, Ski-Lo, Big Boo, Ruck, Knowledge Is Born, Fi-Lo und natürlich der gewohnt stark auftrumpfende Richie Balance. Sie alle tragen ihren Teil dazu bei, dass aus vielen Puzzleteilen, die irgendwann irgendwo in Brownsville, Brooklyn enstanden sind, ein schönes Bild der dort ansässigen Underground-Hip-Hop-Szene wird. Inhaltlich gute Battle-Raps, lustig gestaltete Songs über abgeschleppte Chicks und das Leben im Hotel Mama (“I always say I movin out this year / but it’ll be sooner if the welfare find out I live here”) und natürlich Songs wie “Bury Me With The Lo On”, die wohl als Persiflage auf die heutzutage gängigen Hip-Hop-Parolen zu verstehen ist.

Aufgrund der stark eingeschränkten Produktionsmöglichkeiten ist die ein oder andere Aufnahme etwas verrauscht, was aber nicht sonderlich ins Gewicht fällt. Unter dem Strich: sehr unterhaltsam, wenn auch nichts Weltbewegendes. In Anbetracht der weiteren Karriere des “Polo-Rican” ist dieses Album der Beweis dafür, dass der New Yorker Underground lebt und gedeiht und es immer neue, fähige Rapper geben wird, die ihr Ding selbstständig durchziehen.