Thirstin Howl III – Serial Skiller
Das Release-Karusell der Spit Squad dreht sich immer schneller: schon wieder ein neues Thirstin-Album. Und obwohl er seiner Mama im Intro brav versprochen hat, sie stolz zu machen und dem Rest der MCs auf diesem Planeten zu zeigen, wo der Hammer hängt, will ihm das auch mit “Serial Skiller” nicht recht gelingen. Das Album setzt die Tradition der Vorgänger fort: wieder gibt es lustige Anmerkungen übers Leben und das Hip-Hop-Biz aus der Sicht eines Independent-Rappers, der sich sagt: “I Bust The Shots To Stop The Party.” Tja, die Knarre war dann wohl doch nicht geladen, so dass Komplize Big Boo einspringen muss, der in Sachen Lyrics wieder melden kann: Full Metal Jacket.
Thirstin hat’s irgendwie noch immer nicht gelernt – da helfen die bodenständigen Beats auch nichts, die sich im Zusammenspiel mit reichlich Samples und guten Sounds die größte Mühe geben, dem Polorican dabei zu helfen, uns in seine merkwürdige Welt zu geleiten. “Walk The Walk, Spit The Spit”, “Dreams Of Fucking A Cartoon Bitch” (die Single) und das mit Oldschool-Elektrobeat ausgestattete “Who This British Bitch” zeugen davon, dass Thirstin in einem eigenen kleinen Universum lebt. Da ist es dann auch mal erlaubt, dass plötzlich Furzgeräusche ertönen, wenn gerappt wird, wie scheiße der Rest der Rapworld eigentlich ist. Höhö. Mitrappen dürfen Unique London, Richie Balance und auf dem coolen “The Streets Don’t Listen” Professor X(!), Rack-Lo, Shillz Da Realz sowie ein weiteres Mal der überzeugende Big Boo. Das Lied ist eigentlich das einzige auf “Serial Skiller”, das so etwas wie Hitpotenzial an den Tag legt, der Rest der Produktionen versinkt im grauen Mittelmaß.
Schade drum, die Lo Life Fam sollte jetzt nicht den Fehler machen, den soviele Rap-Crews begehen und den Hörer mit unzähligen Releases überschütten, die schnellen Erfolg garantieren sollen. Vor allem nicht, wenn es sich dabei um Thirstin Howl III-Alben handelt. Wie heißt es hier? “There’s one thing I know for certain: if we can’t stop him, he ain’t gonna stop himself.” Genau das ist das Problem.
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