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The Warden – Self Made

Nach zwei Alben mit Lockdown setzt The Warden sich ab und startet seine Solokarriere. Erwartungsgemäß versucht der Rapper aus Ypsilanti mit dem 1999 erschienenen “Self Made” den klassischen Midwest-Gangsta-Rap seiner Gruppe auf die Höhe der Zeit bringen, was ihm aber nur zum Teil gelingt. The Warden ist ein Geschichtenerzähler vom alten Schlag: dunkel dröhnende Stimme, direkt aus dem Leben gegriffene Texte, Straßenreputation ohne Ende. “Ghetto Life”, “Know About That”, “Shackle Intentions”, “Self Made” natürlich – solche Tracks atmen Authentizität, und genau das will man von einem OG wie The Warden auch hören.

Allerdings ist das Album im Gegensatz zum überragenden letzten Gruppenalbum “Deep Thoughts” nicht durchgehend auf diesem Niveau unterwegs. Immer wieder sind jetzt auch die üblichen Gangsta-Plattitüden zu hören, was aber nicht unbedingt an The Warden selbst liegt sondern eher an den vielen Features, mit denen die Scheibe zugekleistert ist. Man kann sicher nicht alle über einen Kamm scheren, aber Gruppen wie Balla Unit oder der Committee Mobb aus Tennessee sind einfach komplett uninteressant und stehlen The Warden nur wertvolle Redezeit. Ganz anders sieht die Sache natürlich beim Zusammentreffen der Titanen in “Be There” aus: Lockdown und die das benachbarte Ann Arbor representenden Renaissance II (aka Prodagy) – schon die Namen allein stehen für Straßenrap höchster Güteklasse.

Auch wenn solche Momente hier etwas rar gestreut sind, kommt die Skiptaste seltener zum Einsatz als angenommen. Das liegt zum einen an der grundsoliden Albumproduktion von Ghetto Symphony, Sadiq und Pierre Copeland und zum anderen an den raptechnischen Fähigkeiten von The Warden selbst. Nach Bombentracks wie “Undertaker” oder “No Luv” ist es umso unverständlicher, dass der Mann nur zwei Jahre später mit “Hollar At Me” so einen Totalabsturz hingelegt hat.

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