Insert your custom message here. close ×
+

The Super Chron Flight Brothers – Emergency Powers

Der ein oder andere kann sich vielleicht noch daran erinnern: auf dem 2002 erschienenen Backwoodz-Labelsampler “Camouflage” waren Priviledge und Billy Woods erstmals gemeinsam in einem Song – nämlich: “Wonderful World” – zu hören. Dann kam die beiderseitige Mitgliedschaft bei The Reavers und das gewaltig besetzte, finanziell aber nur mäßig erfolgreiche “Terror Firma”. Und scheinbar war man so voneinander angetan, dass man kurzerhand unter dem Namen The Super Chron Flight Brothers connectet, ein Online-Release mit dem Titel “Strike Anywhere” und jetzt auch ein eigenes Album vorgelegt hat. Die Veröffentlichung von “Emergency Powers” fällt in eine anhaltende künstlerische Dürrephase der ostküstlichen Szene. Es spricht für sich, dass hier städteübergreifend gearbeitet wird: Priviledge bekennt für Philadelphia Farbe, Billy Woods hält’s für Washington D.C. unten – und die Backwood Studioz haben ihren Sitz bekanntlich in New York. Let’s start a movement? Wenn, ja dann am besten so.

Natürlich ist “Emergency Powers” in erster Linie ein Album, das Spaß machen will. Das belegt schon die eigenartige Gesamtkonzeption als imaginäre Welttournee von Brixton über Somalia bis in den Kaukasus. In Wirklichkeit bleibt man natürlich brav in den Staaten und damit auf dem Boden der Tatsachen. Bestens gelaunt drücken die Beiden ihre Verse ins Mikro, Support kommt von alten Bekannten wie Marq Spekt, Cannibal Ox, Hasan Salaam und Ghostface Killah’s Schützling Trife Da God. Pluspunkte gibt’s auch für die streckenweise angenehm andersartigen Beats – wo DR. MONOKROME die Herren Sprechsänger im extravaganten “Adamantium” klar überfordert, passt sein schrulliger Electronic-Beat von “To Catch A Thief” den smoothen Raps des Duos wie angegossen. Da muss sogar MF Doom klein beigeben, der für “Dirtweed” hinter’m Mischpult saß – und es leider versäumt hat, auch gleich ein paar Vocals obendrauf zu packen.

Insgesamt ist “Emergency Powers” recht unübersichtlich geraten, so dass man sich die Suche nach einem musikalischen roten Faden gleich schenken kann. Daran, dass hier aber trotz starker Momente vieles nur Stückwerk bleibt, ist Produzent Bond nicht ganz unschuldig: gleich die Hälfte der Tracks geht auf sein Konto, und nur selten gelingt es ihm, seinen Geräten Klänge zu entlocken, die dem experimentellen Anspruch der Scheibe gerecht werden. Die Super Chron Flight Brothers werden die Krise im Osten nicht beenden können (dazu klingt das hier viel zu sehr nach Nische) doch wenn für’s nächste Projekt vielleicht öfter mal mit DR. MONOKROME ins Studio kommt, dürften’s mit Sicherheit noch ein, zwei Punkte mehr werden.

Share : facebooktwittergoogle plus



No Response

Leave us a comment


No comment posted yet.

Leave a Reply