The Reavers – Terror Firma
Sogenannte ‘Super Groups’ sind bekanntlich keine Seltenheit, gerade in New York kommt es in schöner Regelmäßigkeit zu interessanten Zusammenschlüssen. Doch was uns die Backwood Studioz hier ohne große Vorankündigungen präsentieren, verdient besondere Aufmerksamkeit: Akir, Vordul Mega, Billy Woods, Kong und Spiega von den Monsta Island Czars, Hasan Salaam, Karniege, Priviledge, Goldenchild, Dom Pacino aus den Reihen der Killarmy und die Keith Masters in gemeinsamer Mission, das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Was letztendlich dabei herausgekommen, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt: ziemlich wenig nämlich – The Reavers können die hohen Erwartungen nicht erfüllen.
Trotz der hervorragenden Ausgangsposition will und will der Knoten einfach nicht platzen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen dümpeln die Produktionen von Bond, Exacto, NLZ, Goldenchild und DJ Marmaduke die meiste Zeit auffällig unauffällig vor sich hin: gepitchte Vocals, pflaumenweiche Streicher, dünnes Geflöte und behäbig klopfende Beats dieser Machart kommen mir mittlerweile fast schon zu den Ohren heraus. Wie gut, dass vor allem DR. MONOKROME Akzente setzen kann, die schwer depressiven Reime von Vordul Mega und Billy Woods in “Web” mit atmosphärisch dichten Klängen umwickelt, sich nicht scheut, für “Empire” und “Arcade” futuristische Elektro-Sounds aufzufahren und seinen Mitproduzenten damit die berühmte Nasenlänge voraus ist. Doch es sind nicht nur die Beats, auch die Rapriege scheint nur auf Reserve zu fahren. Politischer Anspruch hin oder her, wer seine Weisheiten auf derart unmotivierte Art herunterleiert braucht sich über (mindestens) gelangweilte Hörer nicht zu wundern. Wo Kong und Spiega in “Genocide” eine wirklich gute Figur machen und der erfreulich oft zu hörende Vordul von Cannibal Ox sich keine Blöße gibt, bleiben Hassan Salaam, Billy Woods und Karniege enttäuschend blaß, vom ohnehin nur ein einziges Mal vertretenen Dom Pacino ganz zu schweigen.
Das Fazit fällt ernüchternd aus, die erhoffte Show der Superlative ist das hier bestimmt nicht. In dieser Verfassung werden The Reavers es auch in Zukunft schwer haben sich durchzusetzen: da muss mehr Begeisterung her, mehr Power und Leistungswille. Wenn sich das mit diesem Line-Up nicht realisieren lässt – mit welchem dann?
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