The Phat Pac – Take A Ride (In The Studio)
The Phat Pac ist eine Riesengruppe mit mehr als einem Dutzend Mitgliedern, alles Rapper und Sänger aus Indianapolis/Indiana, von denen der Name Kach.22 vermutlich der geläufigste ist. Schon wenn am Anfang im Titeltrack und einzigen Posse Cut “Take A Ride” eine gewisse Lady Vybe lostwistet was das Zeug hält, bestehen kaum noch Zweifel daran, dass man hier raptechnisch gut versorgt wird – und genau so ist es auch. Was die Beats angeht, ist das Album bei Labelboss Three V sowieso in besten Händen: seine hochklassigen, frischen, teils mit Live-Instrumenten eingespielten Produktionen bieten G-Funk pur – der ein oder andere musikalische Schlenker nicht ausgeschlossen.
Das Meisterstück des Albums dürfte “Between Cash And Being Broke” sein, ein grandios umgesetzter Struggle Song mit aus tiefster Seele kommenden Raps von KT, soulvollem Hookgesang von Theo Coleman und einem immer wieder zum Niederknien schönen Sample von Sade’s “Cherish The Day”. Allgemein ist das Album relativ gesangslastig: Taquita Short, Alicia Squires und eben Theo Coleman sind nicht nur in jedem zweiten Song gefeaturet, sondern alle auch mit Solotracks vertreten. Womit man sich insofern anfreunden kann, als die Beats auch in diesen Fällen stimmen und für Abwechslung stets gesorgt bleibt. Durch Kach.22 zum Beispiel, die im hektisch gerappten “Picture This” schon mal 1:1 den Sound ihres 1999er Albums “War Storeez” über Melo-Mix Records vorwegnehmen. Oder das Duo Illy Nois, dessen rabiate Räuberhyme “Hit Tha Purse” vom Style her auch gut aus Chicago kommen könnte. Nicht zu vergessen Lady Vybe, die im übersmoothen “Move On, Mr. Trouble Man” eindrucksvoll demonstriert, dass sie auch die ruhige Tour beherrscht.
Zu Beginn der B-Seite hat das Album kurzzeitig dann doch einen ziemlichen Durchhänger. Die Schmalzbombe “Friends” mit Theo Coleman zum Beispiel ist mehr als zuviel des Guten, das Boom-Bap-Stück “Ain’t Ya Herd” allenfalls mittelprächtig und Trip’s “Never Take The Funk Too Lightly” läuft Gefahr, ebendas zu tun. Diesen schwächeren Momenten zum Trotz ist “Take A Ride” unter dem Strich eine gelungene Leistungsschau der Rapszene von Indianapolis mit einigen wirklich unvergesslichen Songs.
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