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The Pharcyde – Humboldt Beginnings

Seit dem The Pharcyde nicht mehr vollständig sind, ist die Gruppe einfach nicht mehr das, was sie einmal war. Wenn ich an die beiden Alltime-Classics “Labcabincalifornia” und “Bizarre Ride II The Pharcyde” zurückdenke (“Plain Rap”, welches auf dem deutschen Label der Fantastischen Vier, “Four Music” erschienen ist, mal ausgeklammert), auf denen Imani, Bootie Brown, Tre
Hardson und FatLip ihren Zuhörern einfach alles gegeben haben, um wunschlos glücklich zu werden, erscheint alles weitere etwas trostlos – als verzweifelter Versuch, alte Zeiten wieder aufleben zu lassen. Den Zauber von “Drop”, “Runnin’”, “Ya Mama”, “Oh Shit” und ähnlichen Meilensteinen können Imani und Bootie Brown, die beiden Jungs, denen der Name “The Pharcyde”
gehört (Tre und Fatlip sind nicht mehr mit von der Partie) heute einfach nicht mehr durch die Boxen jagen. Soviel zu meinem Unmut darüber, dass die Band nicht mehr vollständig ist.

Dennoch, schlecht ist “Humboldt Beginnings” definitiv nicht. Als erstes Release auf dem Imprint “Chapter One“ Entertainment” steht es in meinen Augen für eine Art neuer Anfang, wenn auch der Bandname gleich geblieben ist. Bei Tracknamen wie “Homegrown”, “Bongloads”, “Mixedgreens” und Ähnlichem wird schnell klar, wo die Jungs die Inspirationen her haben. Als Beatschmied zeichnet sich auf fast allen Tracks SpaceboyboogieX aus, der neben Schmooche auch seine eigenen Credits im Booklet niedergeschrieben hat, was darauf hindeutet, dass er und Schmooche vollständig adaptierte Mitglieder der Gruppe sind.

Zur Musik: Das Album zeichnet sich vor allem durch eher gechillte Synthie-Beats aus, die meist mit Live-Instrumenten zu einem sehr organischen Sound verwoben wurden. Die Symbiose aus den genannten Beats, sorgfältig ausgewählten Samples, melodischem Backgroundgesang (nicht bei allen Tracks, versteht sich) und den teils laid-back, teils eher aggressiveren, aber immer sehr smoothen Vocals von Bootie Brown und Imani lassen eine sehr abwechslungsreiche Atmosphäre entstehen. Mein Favorit: eindeutig “Choices”. Außer diesem wirklich sehr gelungenen Stück Hip-Hop Kultur finden sich aber zu wenig wirklich herausragende Tracks auf der Scheibe wieder, die das Album zu etwas Besonderem werden lassen würden.

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