The Longshots – Hunger Music
Während sich heute so mancher Haudegen auf seine alten Tage damit begnügt, die Tanzschuppen dies- und jenseits des Atlantiks mit neuen Beats zu versorgen, bringen die Longshots aus Jamaica Queens Rap wieder dorthin wo er hergekommen ist: auf die Straße.
“Hunger Music”, das erste Album von Crayon und Rock Shabazz, bietet von der ersten bis zur letzten Umdrehung alles, wofür Street Rap aus Queens in den goldenen Neunzigern einmal stand: staubtrockene, knackige Beats, viel Gefiedel und markige Lyrics – nicht zu vergessen natürlich der melancholische, schwermütige Grundton. Das klingt natürlich nicht unbedingt weltbewegend, und tatsächlich schafft es das Duo auch nur zeitweise eigene Akzente zu setzen. Man hat eben alles schon mal gehört: die energievoll nach vorne preschenden “If You Wit Me” und “Audioriot”, den sentimental aufgeladenen Welthader in Songs wie “Cold World, Frozen Tears” oder “Reality”, die Hood Stories über das “Girl Next Door” oder eben allzu brave Single-Auskopplungen wie das – von Ayatollah produzierte -“First Brick”.
The Longshots bringen nichts Neues, sie wärmen vorgekaute Themen und Sounds auf – und machen irgendwie doch ganz unterhaltsame Musik. Sind es die authentischen, hungrigen Raps? Ist es die an und für sich kompakte Vorstellung ohne größere Patzer? Oder doch nur der Nostalgiefaktor? Unstrittig ist, dass, wer sich für Artists wie Tragedy Khadafi oder A-Alikes erwärmen kann, mit diesem Album sicher keinen Fehlkauf tätigen wird.
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.