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The Kaze – Kamakazie Timez Up

Dieses Album erschien in der Blütezeit der selbsternannten ‘Superproducer’ DJ Paul und Juicy J (wenn ich von Blütezeit spreche meine ich nicht Verkaufszahlen sondern vielmehr musikalische Qualität). Erschienen ist “Kamakazie Timez Up” auf dem damals in Memphis unangefochten regierenden Label Prophet Entertainment. Die Gruppe bestand ursprünglich aus K-Rock, Scan Man & MC Mack. Für dieses Album allerdings wurde K-Rock durch Project Pat (Juicy J’s Bruder) ersetzt. Wahrscheinlich war das, neben sicherlich vielen anderen Ungeklärtheiten, ausschlaggebend dafür dass K-Rock sich von Prophet Ent. trennte.

Los geht’s, wie in gewohnter Manier mit einem Intro in dem alle kommenden Projekte angekündigt werden. Mit “Move Motherfucker” gibt es dann auch gleich zu Beginn den ersten Ohrenschmaus. Hämmernde Bässe in Verbindung mit schnellen, vor Energie strotzenden Raps aller drei Protagonisten garantieren Hörvergnügen auf höchstem Niveau. Eine Ecke skrupelloser geht es bei “Hard Not To Kill” zu. Der Hook spricht Bände: “It´s hard not to kill niggas / it’s like a everday job not to kill niggas / so what’s a nigga to do”. Besonders herausragend ist der Auftritt von 3-6 Mafia Mitglied Lord Infamous – hier hält es garantiert niemanden mehr in den Sitzen. Auch mit “Crakin Jaws” wird es nicht friedseliger. Wiederum werden durch Mark und Bein gehende Bässe geliefert. Idealer Track fürs Auto. Aber Vorsicht – es ist fast unmöglich sich auf das Fahren zu konzentrieren! Bei “On My Ass” berichten die Jungs über ihre Erfahrungen in Sachen Flucht vor der verhassten Polizei. Teilweise ganz unterhaltsam aber irgendwie unpassend. Eine düstere Atmosphäre wird bei “Pure Anna” vermittelt. Hypnotisierende, Xylophon-ähnliche Sounds brennen sich tief ins Unterbewusstsein. Dazu kickt Scan Man kranken Shit wie es selbst der frühe Lynch oder Esham nicht besser könnten. Kleine Kostprobe: “they never find your body parts buried in my backyard / daddy’s hangin’ from a tree, granny has no fuckin spleen / mommy’s in the garden, pregnant, fixin up the soil / so I took my knife and ripped her fetus out”. Oder hier: “but they call me crazy cause I said I ripped her fetus out her belly / it’s not that I’m a psychotic / I’m just takin’ care of my business”.

Bei “I Ain’t No Klan” wird kurz ein paar Gänge zurückgeschaltet, doch drückt gleich im Anschluss “Niggas Got Me Fucked Up” schon wieder feste auf die Tube. Bestückt mit allerlei melodischen Tönen, gehört der Track mit zu den Besten des Albums. “Felt The Pain” zeigt die hartgesottenen Rapper dann von einer ganz anderen Seite. Der Hörer bekommt einen tiefen Einblick in das Seelenleben des Trios, doch findet die Gefühlsduselei mit “Like To Get Away” ein jähes Ende. Ganz lustig dabei ist, das das Theme der Kultserie “Tales From The Crypt” (zu deutsch besser bekannt als “Geschichten aus der Gruft”) gesampelt wird. Der aus Atlanta stammende T-Rock gibt sich bei der Playa-Hymne “All About My Hustle” die Ehre. Hier wird die relaxte Schiene gefahren. Ebenfalls ein sehr feiner Track. Bei “Itchy Finger” wird man mit einer Überdosis an Aggressivität und Bedrohlichkeit versorgt. Das Ganze passt besonders Scan Man wie auf den Leib geschnitten, eine grandiose Vorstellung vom “Crazed Lyricist”. Mit “Situation Gone Bad” und “Lock Down” folgen zwei Songs die zum Nachdenken anregen – ideal um wieder ein bisschen runter zu kommen.

Zum Schluss gibt es den obligatorischen Posse-Song “Times Up”, hervorragend in Szene gesetzt mit unheimlich-düsteren Kirchenchören und einem Auftritt der 3-6 Mafia. “Kamikazie Timez Up” ist von Anfang bis Ende einfach nur berauschend. Es beinhaltet all das was die neueren 3-6/HCP Sachen vermissen lassen. Ich kann wirklich nur jedem empfehlen sich dieses Werk zuzulegen.

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