The Empress – The Elegant Thug
Cover mit Glitzerschrift gibt es in Boston und Umgebung eher selten, Rapperinnen wie The Empress allerdings auch. Die Dame ist eigentlich unter dem Namen Lil Nik bekannt, fährt die etwas härtere Schiene und hat mit X-Zave, Jman, Hazeleyes, Terry Craft und Team 220 darüber hinaus auch ein paar fähige Beatmacher am Start, die auf diesem 2001 gedroppten Album für rundum soliden Sound sorgen. Streckenweise erinnert “The Elegant Thug” ein bißchen an Foxy Brown zu “Chyna Doll”-Zeiten, wobei unsere Beantown Boss Bitch den Def Jam-Zögling raptechnisch locker ins Handtäschchen steckt.
Das beweisen schon allein “Who’s Your Crew” und “Scandalous”, zwei mittelwestlich angehauchte Tracks, in denen die Flowmaschine auf vollen Touren läuft und verbale Respektschellen im großen Stil verteilt werden. Die dominierenden Themen des Albums sind natürlich “Love, Money & Greed”, was sich in diesem Fall als klarer Pluspunkt entpuppt. Zumindest dann jedenfalls, wenn es so klingt wie im autobiographischen “Suicide” oder dem formvollendeten “Maintain”, wo Terry Craft mit Klaviermelancholie und Operngesang für einen würdigen Rahmen sorgt. Im trocken knallenden “I’m That” dann gleich wieder das Kontrastprogramm, mit einem Westcoast-beeinflussten Beat von Team 220 und gutem Support von 360 Degrees. Dieses Hin und her macht die Scheibe aus.
Wobei natürlich auch Lil Nik ihre Problemsongs hat. Das Chorpathos in “Only The Strong Survive” – ziemlich platt. Die Beatwalze “Refuse To Loose” – selbst für sie eine Nummer zu groß. Ganz zu schweigen vom schwachen Possetrack “Black Widows” mit unter anderem Iyadonna, bei dem Hazeleyes nicht gerade seinen kreativsten Tag hatte. Trotzdem: gute Rapperin, ordentliches Album, alles in allem hörenswerter Boston Street Rap der etwas anderen Art.
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