The Blunted – Poetry Of War
Hölzern und monoton pochende Beats, gelooptes Geigengequietsche, melancholisches Geklimper – das kennen wir doch irgendwo her!? Allen Assoziationen zum Trotz haben wir es hier nicht mit einer neuen Gruppe aus Queensbridge oder einem stilverwandten – Vorsicht Ironieattacke – Künstlerviertel zu tun, sondern mit einer 5-Mann-Crew aus El Paso/Texas. Dubs, DOS (aka Gold’n’Fists), Mic Jones, Kamillion (aka Hazard The Heartless) und Produzent JBL (aka The Don Juan) versuchen mit ihrem Debüt “Poetry Of War” dem klar G-Rap-dominierten Lone Star State neue Facetten abzugewinnen – doch leider ohne nennenswerten Erfolg.
Denn The Blunted klingen tatsächlich wie betäubt: ihre Songs sind ungeachtet der mit Sicherheit guten Ansätze so vorhersehbar und stellenweise fast schon bieder, dass man bereits nach wenigen Tracks die große Gähne kriegt. Ob “Poetry Of War”, der Remix von “Demcritiques”, “Eye On Everything” oder “Hard Hittin'”, das ist eigentlich so breit wie lang. Die konsequent abwechslungslos Beats, die immergleichen Instrumente und nicht zuletzt die nicht einmal halbherzigen Versuche, raptechnisch noch irgendwas rumzureißen, sprechen nicht gerade für die künstlerische Begabung des Quintetts.
Am ehesten lasse ich mir da noch “Between Heaven & Hell” mit seiner überzeugend gesungen Hook gefallen, doch wenn man dann irgendwann anfängt in “Crazy (9/11/01)” schräge Klagelieder auf die WTC-Opfer anzustimmen, bin ich mit meiner Geduld endgültig am Ende. Liest sich vielleicht alles härter als angemessen, aber gute Ansätze machen eben noch lange kein gutes Album.
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