Terror T – Str8 Frum Tha Ghettgo
Auch wenn sie auf dem Cover aussieht wie eine schlecht gekleidete Grundschullehrerin: Terror T schlägt sich auf ihrem Debütalbum gar nicht mal so schlecht. Der Kapuzenmann rechts neben ihr trägt den Namen The Beat Assassinator und übernimmt auf “Str8 From Tha Ghettgo” die komplette Produktionsarbeit. Beide stammen sie aus dem kanadischen Vancouver und sporten einen Sound, der gleichermaßen rauh und funky ist und einen immer wieder an frühe Aufnahmen von House Of Pain und Criminal Nation denken lässt: “Striktly 2 Da Old School” heißt die Devise.
Und die Dame kann wirklich was Mic, das ist schon nach den ganz nonchalant runtergerappten “I Ain’t Tha Devil” und “Not Like All The Others” klar. Im locker groovenden “Poverty Of The Brain” geht’s textlich auch mal ein paar Grad härter zur Sache, doch den meisten Eindruck hinterlässt Terror T eindeutig in “Reminisce No Love”. Vom smoothen, samplebasierten Beatkonstrukt einmal abgesehen, ist das der einzige Track des Albums, in dem auch mal persönliche Töne angeschlagen werden. Ohne viel Tamtam erzählt Terror T hier von familiären Problemen und einem Leben in Armut. Schade, dass der Titeltrack nicht in die gleiche Richtung geht, sondern sich stattdessen als reichlich überflüssiges Instrumentalstück entpuppt.
Doch das ist nicht das größte Problem dieses Albums. Eher schon der bis zum Ende voll durchgezogene Vintage Sound. Gut möglich, dass es sich um ältere Aufnahmen handelt, jedenfalls war die Rapwelt 1995 in eigentlich allen Belangen schon deutlich weiter. Vier, fünf Jahre früher hätte “Str8 From Tha Ghettgo” wohl mehr hergemacht, so aber hinkt diese Vancouver-Connection der musikalischen Entwicklung einfach zu weit hinterher, als dass mehr drin wäre als ein Platz im Mittelfeld.
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