Syn – Morbid
Man muss sich die Grundstimmung auf Syn’s Debüt “Morbid” genauso vorstellen, wie es der Titel erahnen lässt. Dröhnende Beats, nachtschwarze Soundscapes: vor dieser Kulisse windet sich der Dunkelmann aus Denver/Colorado regelrecht auf der Suche nach einer Ausdrucksform, die seiner innerlichen Bodenlosigkeit gerecht werden könnte.
In lebensmüden Nummern wie “Icon Of Syn”, “Mangla” und “OvaDoze” erinnert Syn mit seiner voluminöse Bassstimme immer wieder an Sacramento’s großen Exzentriker First Degree The D.E., hin und wieder wechselt man überfallartig zu Gesang, Tongue Twisting oder auch mal rasendem Gebrüll. Trotz dieser großen Möglichkeiten beschränkt sich Syn doch die meiste Zeit auf geqälten Grabgesang und trostloses Seufzen, so dass die mögliche Abwechslung ein wenig auf der Strecke bleibt. Einzig in “Siq Side Of My Mind”, der schrillen Hauptattraktion des Albums, lässt das Universaltalent (Texte, Raps, Beats, Cover – alles selbst gemacht) alle drei Styles einfließen und weckt in diesen vier Minuten das gierige Verlangen nach mehr Musik dieser Machart. Nicht so wichtig, dass am Ende mit “Can’t Give What I Don’t Got” und “A Mile Higher” die Qualität rapide sinkt – dieser Syn kommt auf “Morbid” so überraschend stark, dass ich mir den Glauben an ein nachfolgendes Album einfach mal einrede.
Das Booklet spricht bereits von einem Release mit dem Titel “Don’t Like Me, Kill Me”, doch wissen wir alle wie’s um Versprechungen und deren Erfüllung zumal im letzten Winkel des Mittleren Westens bestellt ist. Ich harre des Kommenden und pumpe nächtens weiterhin brav mein “Morbid” wenn’s mit herkömmlicher Depri-Mucke eben nicht mehr getan ist…
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