Suicide – Suicidal Days
Das Wichtigste gleich vorab: diese CD hält nicht, was Cover, Gruppenname und Albumtitel versprechen. Die Mitglieder von Suicide kommen aus Miami und nennen sich Mr. Splack Em, Mr. Hutson und Mr. Shorty Pimp. Der präsentierte Sound ist genauso simpel wie tausendfach erprobt: Street Raps von der Stange, pumpende Beats, hektische Raps und geshoutete Hooks. Das alles hat man an anderer Stelle schon besser gehört, aber wer bereit ist, seine Ansprüche entsprechend herunterzuschrauben, bekommt mit “Suicidal Days” ein solides Album geboten.
Im Grunde ist mit dem Titeltrack am Anfang schon alles gesagt, das Konzept bleibt auf dem kompletten Album gleich und wird allenfalls leicht variiert. Und das betrifft nicht nur die Lyrics, sondern natürlich auch die von DJ Funk, DJ Gusto, Lab Boys, DJ Spin und Mike Fresh zusammengestellten Beats. Die Besonderheiten sind überschaubar: das astrein gerappte “Let Em Boost You Up” kommt mit leichtem Reggae-Einfluss, “Playing Up Under Us” überrascht mit einem harten Boom Bap Beat, und den Rest muss man sich als eine Mischung aus den Hard Boyz und den New Yorker Lost Boyz vorstellen, wie gesagt: hier wird nichts neu erfunden.
Nur ein einziges Mal hat man das Gefühl, dass die Jungs über sich selbst hinauswachsen und den Einheitsbrei hinter sich lassen: das von DJ Gusto produzierte “Pure Pressure” bietet ballernden Sound und imposante Raps – das nenne ich eine Ansage, ein paar Songs mehr von diesem Kaliber hätten das Album schnell aus dem Mittelmaß katapultiert. Überhaupt muss man dem suizidalen Trio zugute halten, dass es von den Raps her in jedem Track auf vollen Touren fährt. Das hilft auch in einem schwächeren Track wie “Keep It Thuggin” über’s Gröbste weg und sichert hier immerhin die 6-Punkte-Wertung.
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