Suave House Records – Suave House: The Album Of The Year
1997. Ja das waren Zeiten, als beim rap-historisch durchaus nicht unwichtigen texanischen Label Suave House noch der Rubel rollte – Eightball & MJG hatten vor noch nicht allzulanger Zeit auch den kommerziellen Durchbruch geschafft, Artists wie Tela und der South Circle eiferten dem Vorbild des Duos aus Tennesse nach und im tieferen Untergrund belieferten Leute wie der Crime Boss und seine Fedz mit ihrem strikten Hardcore-Sound die Straßen. Gar keine schlechte Idee also, da einmal Resümee zu ziehen und die Vertreter der Institution Suave House auch denen vorzustellen, die vielleicht noch nichts davon mitbekommen haben.
Auch wenn uns auf dem – sagen wir mal – verbesserungswürdigen Cover mit der Ankündigung der Hit Single “Just Like Candy” von Eightball & MJG der Mund wässerig gemacht werden soll, hat die Compilation glücklicherweise mehr zu bieten als die in meinen Ohren etwas arg poppige Erfolgsnummer des Labels. Thorough vom South Circle zum Beispiel, der über urtypischer Suave House-Produktion ein paar unangenehme “Questions” an den Mann bringt. Oder die begabte Nola, die sowohl in “Life Is Crying” als auch “Trapped” nur ein Thema kennt: das Ghetto-Leben von seiner dunkelsten Seite. Nachdem ich mich einigermaßen von Ansagen wie “me and my crew gon’ do a robbery or two / the truth cause If you dead I don’t really care / I’m tired of being broke and fuck life just isn’t fair” erholt habe, setzt das South-Circle-Duo mit dem peitschenden “Ghetto Madness” noch einen drauf, bevor der Stab an die eiskalten Fedz weitergereicht wird. Die gehen es in “Heat Of The Night” erst noch etwas langsamer an und lassen dann im unheilvollen Banger “Death Notes” mit Zeilen wie “whipin’ out all existence get diminished instantly / tonight’s the night and we mobbin’ through your city makin’ history” dick die Muskeln spielen lassen.
Leider muss dazugesagt werden, dass dieser Hammer für die “Suave House” Compilation alles andere als repräsentativ ist. Ungeachtet der aufgeführten Hits regiert gemessen am Labelnamen eher das Mittelmaß – und im Falle der denkbar schlecht gewählten Tracks von Eightball & MJG noch nicht mal mehr das. Da hätte mehr passieren können.
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