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Stretch Armstrong – Lesson 1

Das waren noch Zeiten: im Booklet schwärmt Bobbito vom Boom der Independent Hip Hop Szene, von erwachenden Rapstädten wie Boston und Toronto und neuen Labeln wie Offical, Fondle ‘Em und eben Dolo Records. Trotz dieser Teilerfolge ist der unüberschaubare Rap-Untergrund der Ostküste in erster Linie natürlich immer noch ein Vinyl-Phänomen. Das weiß auch sein Radiokollege Stretch Armstrong, der auf “Lesson 1″ einige seiner Favoriten aus den Jahren 1996 und 1997 präsentiert. Exklusiv ist hier abgesehen von den Freestyles zwar nichts. Für alle, die sich nicht gerade dem Sammeln von 12-Inches verschrieben haben, ist es aber trotzdem praktisch, den ganzen Kram auch mal im CD-Format zu hören zu bekommen.

Neben einigen Artists seines eigenen Labels Dolo Records präsentiert Armstrong mit Ak Skills und den Street Smartz gleich zwei Künstler von Tru Criminal Records, aber auch Hydra (Godfather Don) und M.I.A. (Krumbsnatcha) gehören mittlerweile natürlich längst zum Mythos der so genannten Goldenen Ära. Einen der beeindruckendsten Auftritte absolviert allerdings einer, der zu diesem Zeitpunkt noch in Eigenregie veröffentlichte. Die Rede ist von R.A. The Rugged Man, der sich in der weniger bekannten Single “Smithaven Mall” direkt als Oberassi profiliert: “I gave the fat naked bitch the gun to kill me, she wouldn’t do it / so I took the gun back and beat her down.” Wesentlich entspannter lassen es The Korp und Cestyle im sachte wogenden “The Champion” angehen – unerklärlich, dass von dieser Combo nie ein komplettes Album gekommen ist. Im Falle von Krumbsnatcha und Godfather Don ist die Songauswahl eher unglücklich ausgefallen, beide haben zu diesem Zeitpunkt schon wesentlich besseres Material eingespielt als “Closer To God” bzw. “Properties Of Steel”. Wohingegen Chicago-MC Grav im abschließenden “City To City” in Teamarbeit mit Al’Tariq nochmmal die Werbetrommel für sein hörenswertes Full Length “Down To Earth” rühren darf, auf dem Kanye West 1996 bekanntlich seinen Einstand als Producer gab.

Das Einzige, was den guten Gesamteindruck etwas schmälert, ist die Tatsache, dass die Tracks von Company Flow, Brainwash, L. The Head Toucha, Street Smartz und Godfather Don alle auch auf Primos im selben Jahr gedroppten “New York Reality Check 101″ vertreten sind. Im Zweifelsfall entscheidet man sich dann wohl doch eher für die Compilation ohne lückenfüllende Freestyles… davon abgesehen ist “Lesson 1″ aber vor allem für Neueinsteiger auf jeden Fall kaufenswert.

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