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Street Reportas – America Undercover

Als Straßenreporter mit Schlapphüten und Trenchcoats direkt von der Front zu berichten – die Idee ist ja ganz nett, komisch bloß, dass vor diesem Duo noch keiner darauf gekommen ist. Und zu erzählen gäbe es für den Brooklynite Gennessee und seinen Mitreporter Bazooka Joe Gotti aus San Francisco sicher mehr als genug. Dumm nur, dass das Minialbum seinem Titel “America Undercover” inhaltlich nicht einmal ansatzweise gerecht wird und das ganze Konzept damit mehr oder weniger hinfällig ist.

Man beschränkt sich lieber darauf, die genreüblichen Themen abzuklappern. Ein bißchen Battle Rap (“Big Cats”), die unvermeidliche Rest-In-Peace-Nummer (“Only The Good Die Young”), ansonsten eher farblose Straßenraps – von den auf dem Backcover angekündigten investigativen Reporten jedenfalls keine Spur. Sieht man über diesen Etikettenschwindel hinweg, ist “America Undercover” dennoch ein absolut lohnendes Release. Die Beats von Paul Nice, Sonic Translator und Zatch feiern den straighten Boom Bap jener Zeit samt Streicher- und Klavierloops, die Raps fließen wie Butter in der Sonne: das klingt so rund, dass man sich auch vom etwas abfallenden “Only The Good Die Young” mit seinen R’n’B-Parts nicht die Laune verderben lässt.

Zumindest ein Höhepunkt steht schon nach dem ersten Durchlauf fest: wenn im stimmungsvollen “Desert Sands” die Gitarrenläufe nur so dahinperlen und passend dazu poetisch angehauchte Raps ausgepackt werden, dann stehen die Zeichen jedenfalls eindeutig auf Klassikeralarm. Weil Songs wie “Long Hot Summer” mit dem immer wieder gerne verwendeten Godfather-Theme oder das stramme Pianostück “Hunger” den Pegel kostant oben halten, lässt sich “America Undercover” problemlos am Stück durchhören. Verfehltes Konzept hin oder her: das sind 25 Minuten gute Unterhaltung.

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