Straight Up Gangsta Shit – presents: Northwest Indiana’s Finest Vol. 1
Von den Machern der immer wieder hörenswerten “Midwest Mobstaz”- Compilations kommt hier im CD-R-Format ein weiterer interessanter Sampler, mit einem etwas kleineren Einzugsgebiet allerdings. Die meisten Artists auf “Northwest Indiana’s Finest” stammen aus Gary und sporten 24 Tracks lang nach Kräften den kalten, schmutzigen Gangster Sound, für den die Stadt in Kennerkreisen so beliebt ist. Die einzelnen Stücke sind zwar nicht alle exklusiv, dafür aber gut ausgewählt und auf unstörende Weise ineinander geblendet.
Die M.C.G’z dürfen ausgiebig Werbung in eigener Sache machen und sind mit gleich drei Tracks vertreten: “Chiefin Reefa” wurde aus ihrem sehr zu empfehlenden Debütalbum “53 Chambers Of Danger” ausgekoppelt, “Slumpin” war schon auf der gleichnamigen EP zu hören. “Operation Get Back” fällt im Vergleich dazu schon ziemlich ab – wie auch das zweite Full Length “Second Comin”, auf dem der Track kurze Zeit später nochmal zu hören sein sollte. Wesentlich pumpenswerter sind da schon CCA mit dem exklusiven “Heavyweights”, die hier noch einmal an den melodramatischen Sound anknüpfen, den sie auf ihren drei Alben zwischen 1998 und 1999 prägen konnten. Ohne C-Macks röhrendes Organ wäre diese Crew sicher nur die Hälfte wert, mit Father Tyme aus Chicago gibt’s diesmal aber Support auf Augenhöhe. “Gangsta” vom Family Cartel punktet dagegen vor allem durch seine düstere Horrorfilmstimmung; Low End’s “Demonstration” geht in eine ähnliche Richtung, allerdings hätten es ein paar nervige Soundeffekte weniger auch getan.
Rigoroser Straßenscheiß steht im hart bolzenden “Blood, Sweat & Tears” von Bullitt an, nebenbei bemerkt die einzige Frau auf dem gesamten Sampler. Sehr energische Raps auch von dem mir bis dahin unbekannten Galcapone, der sich für “War” allerdings einen etwas weniger stumpfen Beat hätte picken können. Dieses Problem haben die MW Ghetto Soldiers nicht: “Pick Up The Pump” bietet dunklen, aggressiven Gary-Sound in Formvollendung, genau die richtige Musik für nachmitternächtliche Runden durch die Stadt. Ric Jilla ist im Gegensatz dazu eine absolute Enttäuschung: vier Tracks, vier Langweiler, viermal vorzeitiger Abbruch. Davon sollte sich Kaufinteressenten nicht abschrecken lassen. Gemessen am Erscheinungsjahr ist “NWI’s Finest” eine sehr ordentliche Kompilation die den typischen Sound dieses Landstrichs weiter am Leben erhält.
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