Spoken Word – After The Pain

Wer ihr 2009 gedropptes Debütalbum “Hip Hop Will Never Die” kennt, der weiß, dass Spoken Word nicht nur auf Unterhaltung erpicht ist, sondern großen Wert auf sinnhaltige Lyrics legt. Wenn man aus Suffolk in Virginia stammt und keinerlei Business-Connections vorweisen kann, ist es allerdings nicht so einfach, sich Gehör zu verschaffen. Aus diesem Grund kommt jetzt schon das nächste Album, kostensparend aufgelegt als CD-R im Pappschuber.

“After The Pain” ist ein Album mit äußerst schwankendem Niveau. Da sind einerseits die von Mike Millions gebauten Beats. Manche, wie “The Realness” oder “Ghost Town Anthem” erinnern entfernt an den alten Sound von G-Clef und Umfeld. An anderer Stelle wird einfach gnadenlos kopiert. Bestes Beispiel: “The Air I Breath”, das unüberhörbar auf Nas “Small World” basiert. Immer wieder rutscht der Sound aber auch in Untergrundsphären ab, die man so auf einem Release aus dem Jahr 2010 eigentlich nicht unbedingt erwarten würde. Besser stellt sich da schon Gastproduzent K Black aus Levittown/Pennsylvania an, der aber leider nur den smoothen Remix von “Victim Of Society” zusammenstoffeln durfte. Nach allem was ich von ihm gehört habe, denke ich, dass Spoken Word mit seinen Beats sicher besser gefahren wäre.

Denn raptechnisch geht hier leider auch nicht viel: Spoken Word klingt die meiste Zeit, als würde sie unter Narkose stehen. Wenn ihr der Beat entgegenkommt, lässt sich das noch halbwegs verschmerzen. Kaum mischen in “Ghost Town Anthem” mit Killa, X Man und G Valley allerdings einmal ein paar gut aufgestellte Gäste mit, sieht unsere “Black Queen” kein Land mehr. Dazu kommt, dass sie ihre sozial- und selbstbewusste Message so sehr über die Musik stellt, dass gut die Hälfte aller Anspielstationen auf “After The Pain” gar keine richtigen Raptracks sind, sondern nur wackelig vorgetragene Spoken Word Interludes – mal mit, mal ohne Beat. Das hätte man sich wirklich sparen können.