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Souls Of Mischief – Montezuma’s Revenge

A-Plus + Opio + Phesto + Tajai – nach Adam Riese macht das die Souls Of Mischief, und das unverändert seit dem allseits bekannten Riesendebüt “93 ‘Til Infinity”. Bevor also Verwirrung um den fünften Kopf auf dem Cover von “Montezuma’s Revenge” aufkommt: nein, der Hieroglyphics-Ableger hat kein neues Mitglied in seine Reihen aufgenommen. Abgebildet ist niemand Geringeres als Prince Paul – der legendäre Beatmacher also, mit dem sich die nicht minder legendäre Crew aus Oakland einen vollen Monat in einem Haus nahe der Golden Gate Bridge verbarrikadiert hat, um Album # 5 unter Dach und Fach zu bringen.

Die Rapkarriere der Souls Of Mischief wirft natürlich dermaßen lange Schatten, dass kaum jemand ihnen mit diesem Album einen neuerlichen Gipfelsturm zutrauen dürfte. Ganz im Gegenteil ist doch die Tatsache, dass dieses Viererpack es überhaupt noch einmal wissen will, schon überraschend genug. Nur zur Erinnerung: ganz neuneinhalb Jahre sind seit “Trilogy: Conflict, Climax, Resolution” vergangen, lange Zeit herrschte völlige Funkstille, bevor dann im Januar dieses Jahres mit der “Tour Stories EP” ein kleines Lebenszeichen zu vernehmen war. Bis auf Phesto haben alle Crewmitglieder sich in der Zwischenzeit auf die Arbeit an eigenen Alben konzentriert – keine leichte Herausforderung also, doch nochmal im Viererpack anzutreten. Doch was muss, das muss: “They all the same / that’s why we came!”

Es ist kein spektakuläres Comeback, eher eine Rückbesinnung auf alte Stärken und Tugenden. Wie eigentlich alle Releases der SOM ist auch dieses von einem positiven Vibe durchzogen, voller Geschichten über das Leben, die Liebe – und die Musik natürlich. Der Beziehungstalk in “Postal” und “Lickity Split” fällt erfreulich unsentimental aus, “Tour Stories” dreht sich wie der Titel schon verrät um die zahllosen Reisen der “Fourmation” rund um den Globus und “Proper Aim” bietet auf alt gemachten Battle-Rap wie man in lange nicht mehr gehört hat – stramme Drums und gurgelnder Bass inklusive. Prince Paul, der von Domino etwas Unterstützung bekommt, setzt dazu melodischen, unverkrampften Sound auf, der nie zu sehr im Vordergrund steht und im Großen und Ganzen dort anknüpft, wo vor zehn Jahren aufgehört wurde.

Wer “Montezuma’s Revenge” hoffnungslos anachronistisch findet, hat damit wahrscheinlich Recht. Während an allen Ecken und Enden neue Wege beschritten und Genregrenzen niedergerissen werden, bleiben die Souls Of Mischief einfach stehen. Aus diesem Grund wird dieses Comeback in erster Linie für diejenigen interessant sein, die den Sound schon in den Neunzigern gefeiert haben und sich die letzten Jahre aus Sorge um den Verbleib der Crew allabendlich in den Schlaf geweint haben. Dazu zähle ich mich nicht: das Ding geht in Ordnung, aber einen Sonderstatus haben die SOM heutzutage längst nicht mehr.

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